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Im Biomasse-Heizkraftwerk geht der Holzofen in Betrieb

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Im Biomasse-Heizkraftwerk geht der Holzofen in Betrieb

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    Kempten/Sonthofen (pa). - Während das Fernwärmenetz in Kempten bereits an seine Kapazitätsgrenze stößt, geht es in Sonthofen jetzt erst richtig los. Dort soll in den nächsten Tagen der Holzofen, Herzstück des neuen, 6,6 Millionen Euro teuren Biomasse-Heizkraftwerks nahe der Eissporthalle, angefeuert werden. Nach einem Probelauf soll es etwa ab Ende Januar reibungslos funktionieren. Das seit 1994 aufgebaute Kemptener Fernwärmenetz des Abfallzweckverbandes (ZAK) hat inzwischen eine Länge von 22,5 Kilometer erreicht. Mit der Wärme, die aus der Müllverbrennung und einem Holzhackschnitzelofen kommt, werden im Stadtgebiet 114 Kundenstationen (meist große Gebäude) versorgt. Die abgegebene Wärmemenge beträgt 97000 Megawattstunden im Jahr. Das entspricht einer Einsparung von 10 Millionen Litern Heizöl oder 10 Millionen Kubikmetern Erdgas. Und der Kemptener Luft, erläuterte Christoph Lindermayr in der ZAK-Verbandsversammlung, tut das auch gut: Denn der Kohlendioxid-Ausstoß wird um 29000 Tonnen oder 4,2 Prozent reduziert. Jetzt aber, so Lindermayr, ist nicht mehr viel drin mit neuen Anschlüssen, weil man sich der 'magischen Zahl' von 100000 Megawatt nähere. Bei der neuen Sonthofener Anlage dagegen, bei der der ZAK ebenfalls beteiligt ist, kann es den Verantwortlichen gar nicht schnell genug gehen, eine möglichst hohe Anschlussquote zu erreichen. Denn manche anderen Holzheizkraftwerke, so Lindermayr, 'kranken daran, dass es oft Jahre dauert, bis sie ordentlich ausgelastet sind.' Da ist man in Sonthofen jetzt schon vergleichsweise weit voran gekommen. Denn es wurden bereits Kunden für 85 Prozent der absetzbaren Wärmemenge gewonnen. Und die allermeisten davon sind auch schon ans 4,8 Kilometer lange Netz angeschlossen. Frieren oder noch selber heizen müssen die übrigens auch nicht. Denn sie werden bereits aus dem Heizölkessel der Anlage mit Fernwärme versorgt. Die Ölfeuerung bleibt auch weiter in Betrieb: Bei Störungen am Holzofen und zur Abdeckung des Spitzenbedarfs an besonders kalten Tagen.

    80 Prozent liefert die Natur Unter dem Strich allerdings soll die Biomasse (Holz) rund 80 Prozent des Wärmebedarfs liefern. Insgesamt kann das Heizkraftwerk in Sonthofen (das auch noch Strom für etwa 1000 Haushalte erzeugt) jährlich 17500 Megawatt Fernwärme abgeben. Das entspricht einer Einsparung von umgerechnet 2,3 Millionen Liter Heizöl oder 2,3 Millionen Kubikmeter Erdgas. Gleichzeitig werden 6650 Tonnen Kohlendioxid weniger in die Luft gepustet.

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