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Im alten Hallenbad hat der Abbruch begonnen

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Im alten Hallenbad hat der Abbruch begonnen

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    Kempten (pa). - Während nebenan im neuen Cambomare kürzlich der 100000. Besucher begrüßt wurde, hat für das alte Kemptener Hallenbad jetzt das letzte Stündlein geschlagen. Die Abbrucharbeiten haben nämlich bereits begonnen, voraussichtlich im Januar wird das 33 Jahre alte Gebäude endgültig platt gemacht. Was dann mit dem eingeebneten Gelände geschieht, ist noch offen. Bevor allerdings die Abrissbirne zuschlagen kann, wird das alte Bad erst einmal ausgeschlachtet. Weshalb Hochbauamtsleiter Hans Henkel auch nicht von einem Abbruch, sondern von einem 'Rückbau' spricht. So werde die gesamte Betriebstechnik ausgebaut und teilweise an andere Bäder verkauft. Das Blockheizkraftwerk beispielsweise übernehmen die Stadtwerke Marktoberdorf. Nichts wird dagegen aus dem Plan einer Erkheimer Bürgerinitiative, die mit der ausrangierten Kemptener Rutsche ihr Freibad aufmöbeln wollte. Das sei, so Henkel, an technischen Schwierigkeiten gescheitert. Jetzt will ein Spielplatzhersteller Teile der Rutsche wiederverwenden. Kosten wird der Abbruch, so Thomas Siedersberger, Vorstand des Kemptener Kommunalunternehmens (KKU), insgesamt 230000 Euro. Rund die Hälfte der Summe geht laut Henkel für Transport und Entsorgung des Materials drauf. Denn alles, was mit Schadstoffen belastet ist, muss separat ausgebaut und entsorgt werden. Dazu gehören die Flachdachabdichtung und die Fassadenverkleidung ebenso wie Holzverschalungen, die Lüftungsanlage oder Isoliermaterial. Diese Arbeiten, so Henkel, werden sich voraussichtlich bis in den Januar hinziehen. Dann wird es noch etwa drei Wochen dauern, bis auch die Gebäudehülle verschwunden ist. Anschließend wird die Grube zugefüllt.

    10000 Quadratmeter Fläche Und was dann? Theoretisch, denn entschieden sei noch nichts, gibt es laut OB Dr. Ulrich Netzer mehrere Möglichkeiten für die künftige Verwendung des insgesamt rund 10000 Quadratmeter großen Hallenbad-Geländes. Beispielsweise könne man den vorhandenen Parkplatz 'als Puffer' bestehen lassen und eine Grünfläche anlegen. Oder 'einen gewissen Teil' des Areals dem Freibadgelände zuschlagen, das durch den Bau des Cambomare Fläche verloren hat. Einen Teil, aber nicht alles. Denn denkbar wäre ja auch eine 'ergänzende Wohnbebauung'. Mit dem charmanten Nebeneffekt, dass sich dann durch den Grundstücksverkauf die Abbruchkosten für das alte Hallenbad refinanzieren ließen. Was der Oberbürgermeister so deutlich aber nicht sagt. Sondern nur, dass man nicht unter Zeitdruck stehe und 'zwei Entscheidungsprozesse' abwarten müsse. Erstens nämlich soll der KKU-Aufsichtsrat definitiv sagen, ob das Freibad mehr Platz braucht. Zweitens soll die Verwaltung prüfen (und der Stadtrat schließlich entscheiden), ob an dieser Stelle eine Wohnbebauung überhaupt erwünscht und vor allem möglich ist. Wegen der unmittelbaren Nachbarschaft von Freibad und Tennisplätzen ist das aus Lärmschutzgründen nämlich nicht unproblematisch.

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