Marktoberdorf | sem | Kaplan Thomas Hagen hatte zur Open-Air-Messe auf den Stadtplatz vor der Frauenkapelle eingeladen und knüpfte damit an die Tradition seines Vorgängers Ralf Gührer an. Zu Gast war Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger mit dabei. Für die musikalische Mitgestaltung hatte sich diesmal die Band "Via Domini" Unterstützung vom Chor des Musiktreffs Müller in Thalhofen geholt.
Die 120 aufgestellten Bierbänke konnten die Menschen nicht fassen, die den fröhlichen Gottesdienst mitfeierten. Jede nur mögliche Sitzgelegenheit wurde genutzt, wobei noch dicke Menschentrauben die Sitzenden umstanden. Begeistert wurde geklatscht, als Stadtpfarrer Wolfgang Schilling dem Weihbischof mit Blumen und der letzten Flasche St. Martinswein "zum heutigen Geburtstag" gratulierte.
Insbesondere den vielen anwesenden Jugendlichen rief Losinger zu, auf dem Weg in die Zukunft achtsam mit sich selbst umzugehen. Denn "Ihr werdet gebraucht auf diesem Weg".
Schon aus der Schöpfungsgeschichte gehe hervor, "dass Gott jeden von uns geschaffen hat als sein Ebenbild". Darauf werde auch in unseren Verfassungen hingewiesen mit dem Satz, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Als ersten Schritt in die richtige Richtung bezeichnete er hierzu die Verurteilung des Fernsehsenders RTL wegen der herabwürdigenden Parolen Dieter Bohlens in der Sendung "Deutschland sucht den Superstar". Losinger hob auch hervor, wie wichtig es ist, dass junge Menschen im Dienst der Kirche stehen, auch wenn dies im Freundeskreis vielleicht nicht so gut ankomme. Dann sprach der Weihbischof den schnellen Wandel der Zeit an.
Vor der ersten Schulstunde lägen hinter dem Kind bereits 3000 Stunden vor dem Fernseher. Diese Flut von Gedanken und Informationen lasse dessen Gehirn nicht unbeeinflusst. Dies biete Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten, berge aber auch Gefahren entlang des Wegs eines jungen Menschen.

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Chor und Band gestalteten die Messe mit rockigen Klängen und besinnlichen Texten mit. Immer wieder wurde auch mitgeklatscht zu den Liedern. Trotz der Lautstärke hätten die Gottesdienstbesucher ihren Glauben nicht verloren, meinte der Weihbischof humorvoll. Er dankte den Sängern und Sängerinnen, dass sie nicht nur in Deutsch und Englisch, sondern auch in der Sprache der Kirche, Latein, sangen. Nach der Messe brachten Band, Chor und alle Gottesdienstbesucher dem Weihbischof noch ein Geburtstagsständchen.
Danach mischte sich Losinger unter die Gläubigen.