Von Gabriele Schroth |MarktoberdorfSeit 2005 ist Robert Blank künstlerischer Leiter der traditionsreichen Konzertreihe "Festlicher Sommer in der Wies". Sowohl das Rokokojuwel als "bezaubernder Aufführungsort" wie die Programmgestaltung und die vielseitigen Aufgaben als Dirigent inspirieren den 36-jährigen Musiker. Mit dem Schongauer Chor, dem Carl Orff Chor Marktoberdorf, Solisten, dem Ensemble Lodron und der Neuen Süddeutschen Philharmonie erarbeitete er wirkungsvolle Konzerte wie Haydns "Schöpfung" oder das Brahmssche "Requiem". Auf Anhieb gewann er die Gunst des Liebhaberpublikums mit seinen ebenso präzisen wie expressiven Interpretationen und seinem lebendigen Chorklang-Ideal.
Auch sonst ist Robert Blank ein gefragter Chorleiter und Gastdirigent. So reizen ihn beim Chor des Bayerischen Rundfunks die intensiven Proben, die Arbeit mit ausgebildeten Sängern und das breite Repertoire von der Renaissance bis zur zeitgenössischen Moderne: "Da kann ich alles verlangen." Auch die Leitung des "Münchner Konzertchores" sowie ab November des über hundertjährigen "Münchner Oratorienchores" eröffnet dem Dirigenten das reizvolle Spektrum chorsymphonischer geistlicher und weltlicher Literatur.
Wegweisend für den gebürtigen Marktoberdorfer war am Musischen Gymnasium die "mitreißende Persönlichkeit" von Arthur Groß, in dessen renommiertem Carl Orff Chor er bereits 16-jährig mitsang. Seinem Vorbild Groß verdankt er nicht allein das ästhetische Feingespür für präzis-homogene Chor-Klangkultur, sondern auch den strengen "analytischen" Blick.
Noch während seines Doppelstudiums von Schulmusik und Chordirigieren an der Münchener Musikhochschule erbte er von Arthur Groß die Leitung des Carl Orff Chores: Ein Glücksfall für ihn, Theorie und Praxis verbinden zu können. Nun verlässt der in München lebende Dirigent den Marktoberdorfer Chor. Das Abschiedskonzert findet an diesem Sonntag in der Pfarrkirche St. Martin in Marktoberdorf statt.
Als prägend nennt Robert Blank ebenfalls den Chef des Bayerischen Rundfunkchores, Michael Gläser, denn von ihm lernte er professionelle Chorarbeit. "Ich bin kein Purist", erklärt Blank. Wichtiger als authentische Aufführungspraxis sei ihm, mit der Musik "das Publikum zu berühren".

Frau stirbt noch an der Unfallstelle
Kleintransporter erfasst Fußgängerin beim Rückwärtsfahren und verletzt sie tödlich
Dies erfordere von ihm immer wieder absolute "Effizienz", um bei der knappen Probenzeit Sänger wie Instrumentalisten auf sein künstlerisches Konzept einzuschwören.
Was aber unter der extremen Anspannung bei den Aufführungen letztlich genau passiert und warum der musikalische Funke überspringt, das kann der Dirigent Robert Blank selbst nicht in Worte fassen. Da bleibt auch für ihn "ein Rest von Mysterium".
Abschiedskonzert mit dem Carl Orff Chor, dessen Leitung danach Stefan Wolitz übernimmt, am 5. Oktober um 16 Uhr in St. Martin in Marktoberdorf.