Kempten(mic). - Die Arbeitslosenzahl ist im Dezember im Arbeitsamtsbezirk Kempten gestiegen. Mit 14947 Arbeitslosen meldeten sich laut Arbeitsmarktreport 255 Personen mehr arbeitslos als im November. Eine positive Jahresbilanz zieht Arbeitsamtsdirektor Peter Litzka hinsichtlich der Ich-AG - einer Existenzgründungshilfe, die im Zuge der Hartz-Reformen vor einem Jahr eingeführt wurde. Insgesamt 581 Existenzgründungszuschüsse zahlte das Arbeitsamt Kempten im Dezember 2003 aus. Existenzgründungszuschuss - so lautet die offizielle Bezeichnung für die so genannte Ich-AG. Dabei handelt es sich um eine staatliche Pauschalförderung über drei Jahre. Im ersten Jahr beträgt die Unterstützung monatlich 600 Euro, im zweiten Jahr 360 Euro und im dritten Jahr 240 Euro. Sie soll Erwerbslose aus unterschiedlichsten Berufen ansprechen - den Akademiker ebenso wie den Handwerker. Die 581 Zuschussanträge im Dezember beinhalten laufende Ich-AGs wie auch Neugründungen. 'Die Ich-AG wird bei uns inzwischen in erstaunlich hohem und erfreulichem Maß angenommen', sagt der Kemptener Arbeitsamtsdirektor Peter Litzka. Zu Beginn sei das neue Förderinstrument sehr kritisch betrachtet worden. Im Januar 2003 wurde kein einziger Existenzgründungszuschuss beantragt, im Februar waren es sieben, im März bereits 33.
Für das gesamte Jahr hatte man laut Litzka beim Arbeitsamt mit rund 200 Fällen gerechnet. Zuschüsse für 581 Personen im Dezember bedeuteten damit beinahe eine Verdreifachung der Erwartungen. In den nächsten Monaten rechnet der Arbeitsamtsdirektor mit einer verhaltenen Steigerung. Wie sich die Ich-AG insgesamt entwickeln werde, bleibe abzuwarten, sobald die ersten Zuschüsse auf 360 Euro herunter gefahren werden. Neben der Ich-AG gibt es seit mehreren Jahren eine zweite Existenzgründungshilfe: das so genannte Überbrückungsgeld. Es wird als Zuschuss für sechs Monate in Höhe des Betrages gezahlt, den der Antragssteller als Arbeitsloser bezogen hätte. Überbrückungsgeld erhielten im Dezember 285 Personen. 'Durch die beiden Existenzgründungshilfen haben wir allein im Dezember 866 Leute von der Arbeitslosigkeit weggebracht. Das ist auf jeden Fall ein positives Ergebnis', sagt Litzka. Der finanzielle Aufwand sei langfristig geringer und die persönliche Situation der Antragsteller positiver, als wenn sie arbeitslos wären. Die Arbeitslosigkeit ist im Dezember 2003 im Arbeitsamtsbezirk Kempten um 255 auf 14947 Arbeitslose gestiegen und in Memmingen um 204 auf 3394. Arbeitslose unter 25 Jahren gab es im Arbeitsamtsbezirk Kempten im November 2027 - das sind 25 weniger als im Vormonat. Eine positive Bilanz auch in der Sonthofener Geschäftsstelle: Während hier im Vormonat noch 3290 Arbeitslose gemeldet waren, waren es im Dezember nur noch 2959. Diese Entwicklung sei laut Litzka saisonal nicht untypisch, vor allem in Anbetracht des idealen Winterwetters.