Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

I bis P

Drogen-ABC

I bis P

    • |
    • |
    Marihuana
    Marihuana Foto: Patrick Pleul (dpa)

    Joint, LSD, Microdosing, psychoaktiv: Die Buchstaben I bis P unseres Drogen-ABCs finden Sie hier.

    I wie illegal, Intoxikation

    Als illegal bezeichnet man eine Handlung oder eine Situation, die gegen das Gesetz verstößt. Das Gegenteil von illegal ist legal (aus dem Lateinischen: legalis - gesetzlich). Eine Intoxikation (auch Vergiftung) bezeichnet das Einwirken von schädigenden oder gar tödlichen Substanzen auf den Organismus.

    Je nach Menge und Art der giftigen Substanz äußern sich die Symptome einer Intoxikation unterschiedlich. Erkennungszeichen können plötzliche Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Kreislaufversagen, Bewusstlosigkeit oder Wesensveränderungen sein. Auch eine Drogen-Überdosis wird als Intoxikation bezeichnet.

    J wie Jugendliche, Joint

    Für Kinder und Jugendliche ist Drogenkonsum besonders schädlich, weil sich der Körper und das Gehirn noch in der Entwicklung befinden und teilweise rasante Veränderungsprozesse durchlaufen. Während der Entwicklung sind Kinder und Jugendliche besonders sensibel für störende Einflüsse, wie z.B. Drogen und Alkohol. Sie stören nicht nur den körperlichen Entwicklungsprozess, sondern auch die Charakterbildung. Außerdem sind Menschen, die schon sehr früh und regelmäßig Drogen konsumieren, im Erwachsenenalter besonders anfällig dafür, von Suchtmitteln abhängig zu werden oder andere psychische Auffälligkeiten zu entwickeln.

    Als Joint bezeichnet man eine Zigarette die aus Haschisch oder Marihuana gedreht wird. Wenn man das Haschisch oder Marihuana mit Tabak mischt und daraus eine Zigarette dreht, nennt man das Spliff. Pures Marihuana in ein Zigarrenpapier gedreht, heißt Blunt.

    K wie Ketamin, Kokain, Koffein

    Ketamin wird in der Tier- und Notfallmedizin als Schmerz- oder Nakosemittel eingesetzt und ist laut Betäubungsmittel- bzw. Arzneimittelgesetz in Deutschland verboten. Ketamin ist ein kristallines, weißes (oder rosa eingefärbtes), geruchloses Pulver mit leicht bitter-metallischem Geschmack. Es kann geschluckt, geschnupft oder gespritzt werden.

    Beim Ketaminrausch kann es zu Halluzinationen kommen, der Geruchs- und Geschmackssinn sind ausgeschaltet. Manche Konsumenten sprechen von einer Ich-Auflösung, dem Gefühl vom eigenen Körper ausgetreten zu sein, viele wissen im Rausch nicht mehr, wer und wo sie sind. Blutdruck und Puls sind erhöht, häufig kommt es zu Übelkeit und Erbrechen. Langzeitnebenwirkungen von Ketamin sind kaum erforscht. Es kann aber zu Organ-, Gehirn- und Nervenschäden, Erinnerungslücken, Psychosen und starker psychischer Abhängigkeit kommen.

    Kokain oder Koks ist eine synthetische Droge, die seit 1930 in Deutschland illegal ist. Sie wird aus den Blättern des Kokastrauchs chemisch zu einem weißen, kristallinen Pulver aufbereitet. Dieses Pulver wird meistens geschnupft, kann aber auch gespritzt, geschluckt oder geraucht werden. Im Rausch haben die Konsumenten einen erhöhten Bewegungs- und Rededrang und ein gesteigertes Selbstbewusstsein. Sie verspüren ein Gefühl der Euphorie, verlieren Hemmungen und Ängste und fühlen sich wacher und leistungsfähiger.

    Es besteht die Gefahr von Kreislaufkollaps und Störungen der Herzfunktion bis hin zum Herzversagen. Außerdem sind das Schlaganfallrisiko und die Neigung zu Krampfanfällen stark erhöht. Bei Langzeitkonsum treten Persönlichkeitsveränderungen, Psychosen, Angstzustände oder Depressionen auf. Das Abhängigkeitspotenzial hängt wie bei anderen Drogen vom Konsumenten ab. Personen denen der Kokainrausch sehr stark zusagt, können sehr schnell und stark psychisch abhängig von Kokain werden.

    Koffein ist in zahlreichen Pflanzen, zum Beispiel im Kaffeestrauch, in Guaraná, im Mate-Strauch oder in der Kolanuss, enthalten. In geringen Dosen verbessert Koffein die Konzentration, beseitigt Müdigkeitserscheinungen und erhöht die Speicherfähigkeit im Gehirn. In höheren Dosen wirkt sich Koffein auch auf das Herz-Kreislauf-System aus: Puls und Blutdruck werden erhöht. Außerdem verengen sich die Blutgefäße im Gehirn, wodurch Kopfweh verringert werden kann.

    Koffein in höheren Mengen kann Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und den Verlust der Feinmotorik auslösen. Ab einer Menge von einem Gramm Koffein spricht man von einer Überdosis. Bei überhöhtem Koffeinkonsum kann es zu Unruhe, Schlaflosigkeit und teils Angstzuständen kommen. Außerdem ist der Puls stark erhöht und ein Kreislaufkollaps ist möglich. Bei regelmäßigem Konsum gewöhnt sich der Körper an das Koffein und die Wirkung auf den Körper bei gleicher Dosis lässt nach. Von Sucht spricht man, wenn Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Energieverlust und Schläfrigkeit bei einer Verringerung der Koffeindosis eintreten.

    L wie LSD, Legal Highs, Lachgas

    LSD (Lysergsäurediethylamid) wurde 1938 erstmals von dem Schweizer Chemiker Albert Hoffmann synthetisiert. Erst fünf Jahre später entdeckte er die halluzinogene Wirkung der Droge. Seit 1971 ist LSD in Deutschland verboten. Sie ist eine farb-, geruch- und geschmacklose Lösung, die zum Konsum auf Löschpapier oder Zuckerwürfel aufgetragen wird. Das Rauscherlebnis ist oft abhängig vom inneren Zustands des Konsumenten, seinem Umfeld und der Dosis.

    Im LSD-Rausch werden Töne, Farben und Gefühle verändert wahrgenommen: Töne werden zum Beispiel gefühlt, oder Farben geschmeckt. Halluzinationen oder nicht-kontrollierbare Angstzustände können auftreten. Schon einmaliger LSD-Konsum kann Depressionen oder Psychosen auslösen. Bei häufigem Konsum bildet der Konsument eine Toleranz, er benötigt also immer höhere Dosen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Körperliche Abhängigkeit tritt bei LSD nicht auf, dafür können Konsumenten psychisch abhängig werden.

    Legal Highs werden häufig im Internet als Räuchermischung, Badesalz oder Reiniger verkauft, um rechtliche Bestimmungen des Betäubungsmittel- und des Arzneimittelgesetzes zu umgehen. In ihrer Wirkung ähneln Legal Highs oft Substanzen wie Cannabis, Amphetamin oder MDMA (Ecstasy).

    Es kommen immer wieder neue Substanzen auf den Markt, weswegen es schwer ist, die Risiken und Langzeitfolgen von Legal Highs zu erforschen. Obwohl es der Name vermuten lässt, sind die Substanzen nicht legal. Denn das Betäubungsmittelgesetz umfasst nicht nur einzelne Stoffe, sondern ganze Stoffgruppen.

    Lachgas (Distickstoffmonoxid) wird in der Medizin hauptsächlich als Narkosemittel verwendet, es fällt in Deutschland unter das Arzneimittelgesetz - der Missbrauch ist strafbar. Das Gas ist unter anderem in Sahnekapseln zu finden. Die meisten Konsumenten füllen das Gas in Luftballons oder Kondome, um es zu inhalieren. Die Wirkung tritt sofort ein: der Körper beginnt zu kribbeln, die Sicht wird heller, das Schmerzempfinden nimmt ab, man wird euphorischer und hat das Gefühl, losgelöst von Raum und Zeit zu sein.

    Viele Konsumenten sprechen auch von einer Ich-Auflösung”. Außerdem kommt es zu optischen und akustischen Halluzinationen (Hall- und Echoeffekte). Es kann zu Übelkeit, Schwindel, Erschöpfungszustände, Blähungen, Taubheitsgefühlen in Armen und Beinen, Kopfschmerzen und Krämpfen kommen. Der Konsum von Lachgas löst einen Druckanstieg im Innenohr aus, es kann dadurch zu Schädigungen des Ohrs oder gar Hörverlust führen.

    Bei regelmäßigem Konsum kann es außerdem zu Nervenschädigungen und Schädigungen der Gehirnzellen durch Sauerstoffmangel kommen. Das hat Auswirkungen auf die Konzentration und das Gedächtnis. Von körperlichen Abhängigkeiten ist nichts bekannt, jedoch kann sich eine starke psychische Abhängigkeit entwickeln.

    M wie Microdosing, Marihuana

    Beim Microdosing nehmen die Konsumenten nur eine sehr geringe Dosis einer psychedelischen Droge (z.B. LSD), also etwa ein Zehntel oder ein Zwanzigstel der Dosis, die zur Berauschung eingenommen wird. Der psychedelische Effekt bleibt also aus. Konsumenten berichten über verbesserte Konzentration, Aufmerksamkeit und Kreativität, ähnlich wie bei Ritalin. Vor allem im kalifornischen Silicon Valley ist diese Art des Drogen-Konsums sehr beliebt. Über Langzeitauswirkungen ist noch nichts bekannt.

    Marihuana, auch als Gras bekannt, wird aus Cannabis, einer Gattung der Hanfpflanze, gewonnen und ist seit 1971 in Deutschland verboten ist. Seit März 2017 ist Cannabis jedoch auf Rezept in der Apotheke erhältlich. Marihuana ist eine grüne oder graue Mischung aus getrockneten und fein gehäckselten Blüten und Blättern der Hanfpflanze. Die aktive Substanz in Marihuana ist THC (Tetrahydrocannabinol), sie beeinflusst das Gehirn am meisten.

    Marihuana wird meist geraucht, kann aber auch gegessen werden. Im Marihuana-Rausch sind die Konsumenten entspannt, euphorisch, können keinen richtigen Gedanken fassen oder steigern sich in Ideen hinein, außerdem haben sie ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis. Marihuana kann Herzrasen, Übelkeit und Schwindel auslösen. Ein Kreislaufkollaps ist möglich. Regelmäßiger Konsum kann psychische Abhängigkeit zur Folge haben, die sich durch Entzugserscheinungen äußert: Innere Leere, Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen und Unruhe können auftreten.

    N wie Nikotin

    Die in Deutschland legale Droge Nikotin wird aus den Blättern der Pflanze Tabacum nicotiana gewonnen. Die getrockneten Blätter der werden fermentiert, um daraus Tabak herzustellen. Beim Rauchen des Tabaks wird das Nikotin dann freigesetzt. Es wird über die Mundschleimhaut direkt aufgenommen und gelangt über den Blutkreislauf ins Gehirn. Dort wird dann das Glückshormon Dopamin freigesetzt. Konsumenten verspüren ein Wohlgefühl, fühlen sich fit und wach und können sich besser konzentrieren. Das Suchtpotenzial von Nikotin ist dem von Heroin zu vergleichen. Bei Langzeitkonsum erhöht sich das Krebsrisiko deutlich, es kommt zu Lungen-, Herz-, und Kreislauferkrankungen, Magen- und Darmgeschwüren. Außerdem fördert Rauchen die Wahrscheinlichkeit an Demenz oder Alzheimer zu erkranken.

    O wie Opiate

    Opiate können natürlich aus dem Schlafmohn gewonnen werden. Synthetische oder halbsynthetische Opiate bezeichnet man als Opioide. Opiate haben schmerzlindernde, beruhigende und psychotrope Eigenschaften. In der Medizin werden sie hauptsächlich als Schmerz- und Narkosemittel oder gegen Husten angewendet. Sie werden in Form von Tabletten, Tropfen, als Injektion oder als Pflaster verabreicht. Eine Überdosis ist sehr gefährlich, weil es dabei zu Atemlähmung kommen kann. Häufige Nebenwirkungen können Verstopfung, Übelkeit und Müdigkeit sein. Opiate sind die am häufigsten missbrauchten Drogen der Welt. In Deutschland gibt es etwa 150.000 Opiatabhängige, 90 Prozent davon sind süchtig nach Heroin.

    P wie psychoaktiv

    Psychoaktiv (von griech. Psyche – Seele; trop – wirken) bezeichnet die Fähigkeit eines Stoffes, bestimmte Strukturen und Funktionen im Organismus oder Gehirn zu beeinflussen, sodass sich das Verhalten, die Empfindungen oder die Wahrnehmung verändern. So beeinflusst die Substanz auch allgemein den Bewusstseinszustand. Substanzen mit dieser Fähigkeit werden auch Psychotropika genannt. Stoffe die vom Menschen konsumiert werden, auf das zentrale Nervensystem wirken und so solche Veränderungen hervorrufen, bezeichnet man auch als psychoaktive Substanzen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden