Oberstdorf | mic | Geteilter Meinung ist der Oberstdorfer Gemeinderat bezüglich der Pläne zu einem Vier-Sterne-Hotels in Jauchen. Das Verfahren zur Planaufstellung wird nun auf Ratsbeschluss hin eingeleitet. Doch stellte die Verwaltung vorab klar: Sollten "unüberwindliche Schwierigkeiten" entstehen kann der Einleitungsbeschluss aufgehoben werden, ohne dass der Investor einen Planungsschaden geltend machen könnte. Sprich: Auf die Gemeinde kämen keine Kosten zu. Ungeklärt ist bislang, wer den Ausbau einer Zufahrtsstraße finanziert. Zudem ist der naturschutzfachliche Ausgleich ungelöst.
Das Hotel soll auf dem Areal des ehemaligen Europäischen Kinder- und Jugendheims entstehen. Erstmals lagen die Projektskizzen dem Gemeinderat im Frühjahr 2007 vor. Schon damals waren im Gremium Bedenken bezüglich der Lage laut geworden. Dem Investor wurden diverse Rahmenbedingungen mit auf den Weg gegeben - diese sind laut Gemeindemitarbeiter Philipp Kyewski inzwischen weitestgehend erfüllt.
Nicht zugesichert allerdings hat der Investor bislang die komplette Übernahme aller mit der Aufstellung und Umsetzung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes verbundenen Kosten.
In der Folgediskussion trafen gegensätzliche Meinungen aufeinander: Laut Toni Huber (CSU) ist "ein Hotel in dieser Lage in dieser Größe" unter dem Gebot der Rücksichtnahme nicht vertretbar. Nachbarn sowie das Ortsbild müssten geschützt werden. Rudolf Götzberger (FW) gab zu bedenken: Der Hotelbau würde eine längere Baustelle bedeuten, das könne an dieser Stelle nicht funktionieren und die Probleme würden dann auf dem Rücken der Anwohner ausgetragen.
"Wir waren uns einig, dass wir in Oberstdorf das eine oder andere große Hotel brauchen", erinnerte Gemeinderat Martin Geißler (FW). Auch Michael Schmidl (FW) appellierte: "Wir können froh sein, wenn jemand bereit ist, in Oberstdorf zu investieren." Wolfgang Nettesheim (FDP) spitzte dies zu: Die Gemeinde könne es sich nicht leisten, einen solchen Investor abzuschmettern.
