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Holzschnitzer gibt auf

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Holzschnitzer gibt auf

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    Schwarzem Kontinent Gas Oberallgäuer Michael Ohmayer bei Rallye in Afrika Oberallgäu (pts). Ein Holzschnitzer auf Abenteuer-Rallye am Kap der guten Hoffnung in Südafrika? Richtig. Michael Ohmayer aus Oberstdorf wird dabei sein, wenn im Februar 26 Hobby-Rallyefahrer eine achttägige Tour durch den tiefsten Süden des Schwarzen Kontinents absolvieren. Der 28-Jährige hat sich unter 11 000 Bewerbern und nach harter Qualifikationsarbeit in der Vorausscheidung für den 'Dunlop-Drivers-Cup' qualifiziert.

    Der junge Holzbildhauer-Meister will nicht gerade Weltmeister Michael Schumacher Konkurrenz machen und strebt auch keine Zweitkarriere als Ferrari-Pilot an. Superschnelle Schlitten sind Ohmayers Sache nicht unbedingt, versichert der junge Mann treuherzig. Aber mal bei einer solch großen Auto-Rallye mittendrin zu sein, das juckte den Autofahrer nach zehn Jahren Führerscheinbesitz und nach einigen Jahren als Lenker eines Motorrads schon gewaltig in den Zehenspitzen.

    Sache kommt auf Touren

    Da kam es gerade gelegen, als Ohmayer im Fernsehen einen Bericht über eine Motor-Trophy verfolgen konnte, wo per Bildschirm auch eine Telefonnummer für Anmeldungen eingeblendet wurde. So kam die Sache mit dem 'Drivers-Cup' in Südafrika auf Touren.

    Bei der Auswahl von 240 potenziellen Testfahrern war der junge Mann aus dem 'autofreien Oberstdorf' überraschend dabei. In einem Qualifikationscamp bei Berlin sollte sich die Spreu vom Weizen trennen. Nicht auf Tempobolzerei kam es in erster Linie an, erzählt der Rallye-Aspirant, sondern auf Geschicklichkeit und Nervenstärke im Umgang mit normalem Pkw, Geländewagen, Go-Kart und vierrädrigem Motorrad.

    Parcours für Gabelstapler

    Selbst einen Gabelstapler mit Ladegut hatten die Qualifikanten sicher durch den Hindernisparcours zu steuern. 'Ich habe noch nie an einem professionellen Fahrtraining teilgenommen. Es hat sehr viel Spaß gemacht, Fahrzeug und Reifen in Grenzsituationen gefahrlos zu testen', bekannte er hinterher.

    Weil Ohmayer in allen Einzeldisziplinen stets der 'Poleposition' ganz nahe kam, darf er nun mit 25 anderen Testpiloten mehrere Provinzen des Buren-Staats durchkurven. Die Zweier-Teams werden im Februar acht Tage lang im Geländewagen auf Achse sein, bevor in der Nähe von Kapstadt die letzte Bewährungsprobe wartet: eine Hochgeschwindigkeitsfahrt mit Tourenwagen auf einer richtigen Rennstrecke. Ohmayer, der es bislang mit dem Motorrad immerhin bis nach Marokko ins nördliche Afrika geschafft hat, lauert schon ungeduldig auf das Abenteuer. Wenngleich der Holzbildhauer bei seiner Arbeit sonst eher Schneckentempo gewohnt ist.

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