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Artikel: "Holz ist unser Ding"

2. Oktober 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Benninghoff Hindelanger Unternehmen Vorzeigebetrieb der Handwerkskammer beim Klimaschutz

BadHindelang | vk | Eine ganze Familie befindet sich seit Jahren buchstäblich auf dem Holzweg - und ist damit überaus erfolgreich. Vor 23 Jahren starteten die Brüder Bernd und Rainer Benninghoff in ihrem Geburtsort Bad Hindelang (Oberallgäu) mit drei Handwerkern. Heute beschäftigt "Benninghoff Holzbau" 20 Mitarbeiter: Sieben von ihnen gehören zur Familie. Die Handwerkskammer für Schwaben (Hwk) stellte den mittelständischen Betrieb jetzt unter ihrem diesjährigen Leitthema "Klimaschutz ist unser Handwerk" als Vorzeigebetrieb heraus.

1985 hatten der Holzbautechniker Bernd Benninghoff und der Zimmerermeister Rainer Benninghoff im Ortsteil Vorderhindelang im Gewerbegebiet "Am Auwald" eine 20 mal 13 Meter große Halle gebaut. Inzwischen sind die Räumlichkeiten doppelt so groß, Rainers Ehefrau Monika macht die Buchhaltung, die Söhne Klaus und Kilian sind als Zimmerermeister und Zimmerergeselle tätig. Florian, Sohn von Bernd Benninghoff, ist ebenfalls Zimmerergeselle, seine Schwester Diana bringt sich als Betriebswirtin des Handwerks ein.

"Holz ist unser Ding", sagen die Benninghoffs und bauen Holzhäuser in Block- und Ständerbauweise oder auch "pur" ohne Leim, Chemie und Metall. Sie bauen ebenso Saunen und Hochseilgärten, Autoparcours (für Suzuki) oder Wasserräder. Ihre Werke sind beileibe nicht nur in Schwaben oder Bayern, sondern auch in Spanien, Norwegen und demnächst vielleicht in der Mongolei zu bewundern.

Der Handwerksbetrieb im Ostrachtal hat sich aber auch einen Namen mit energetischen Fassaden- und Dachsanierungen erworben. "Wir machen eine Bestandsaufnahme und Sanierungsvorschläge", erklärt Bernd Benninghoff, der Chef im kaufmännischen Bereich. Zum Service im Vorfeld gehören aber auch die Bearbeitung von Förderanträgen und Finanzierungsvorschläge.

"Aktiver Klimaschutz ist ohne das Handwerk nicht denkbar", betonte Hwk-Präsident Manfred Rudel bei der Besichtigung des Betriebs. "Wer sonst soll das Thema umsetzen", assistierte Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner. Er sieht den Klimaschutz als "Riesenherausforderung, aber auch als Riesenchance" für das Handwerk. Er beklagte in gleichem Atemzug das "Hü und Hott" bei den Konditionen von Förderprogrammen. Beim jetzigen Sanierungstempo dauere es in Deutschland 180 Jahre, um alle Häuser auf den neuesten Stand zu bringen.