Entlastung der Pflegekräfte: Holetschek eröffnet neues Bayerisches Forschungszentrum Pflege Digital in Kempten

20. Juni 2022 18:52 Uhr von Redaktion all-in.de
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek
picture alliance/Peter Kneffel/dpa

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat am Montag im Namen der Staatsregierung das neue Bayerische Forschungszentrum Pflege Digital (BZPD) in Kempten eröffnet. Das BZPD wurde im Rahmen der Hightech Agenda Bayern gegründet. Es ist ein Forschungsinstitut an der Hochschule Kempten. "Am BZPD wird in allen Sektoren zu den Möglichkeiten der Digitalisierung in der Pflege geforscht: im stationären, ambulanten und häuslichen Umfeld", so Holetschek. Ziel sei es, innovative und praktikable digitale Lösungen für die Pflege zu finden und die Auswirkungen der Veränderungen der zunehmenden Digitalisierung in der Pflege und darüber hinaus zu erforschen. "Gerade der interdisziplinäre Ansatz des BZPD ist spannend und bringt Forschung und Praxis zusammen", sagte der Minister.

Finanzierung über Förderung

Das Bayerische Forschungszentrum Pflege Digital wird mit insgesamt rund 5,8 Millionen Euro gefördert. 5,2 Millionen Euro davon kommen aus der Hightech Agenda Bayern. Der Freistaat finanziert das BZPD mit 24 Stellen, davon 7 im Doppelhaushalt 2019/2020 und weitere 17 Stellen im Rahmen der Hightech Agenda. "Das zeigt, wie wichtig dem Freistaat dieses Forschungszentrum ist", so Holetschek.

Kluge Digitalisierung

Die Digitalisierung in der Pflege sei kein Selbstzweck, sondern eine Chance, solange wir den Menschen und seine Würde im Mittelpunkt behalten. Eine kluge Digitalisierung könne die Selbständigkeit von Pflegebedürftigen möglichst lange erhalten und pflegende Angehörige und Pflegekräfte entlasten. Holetschek: "Ich denke da etwa an papierlose Datenverarbeitung in Pflegeeinrichtungen – diese Umstellung von Papier auf Tablet kann letztlich mehr Zeit für das bringen, worum es in der Pflege geht: eine zugewandte Versorgung der Menschen."

Ein Ziel: Entlastung der Pflegekräfte

Man dürfe allerdings nicht die Pflegenden selbst vergessen. "Sie wollen und müssen bei der Digitalisierung mitreden, wenn es um die tatsächlichen Anwendungen geht", so Holetschek, beispielsweise welche digitalen Arbeitsmittel sinnvoll seien. "Hier bleiben wir im Gespräch und haben digitale Kompetenzen auch auf den Bayerischen Lehr- und Ausbildungsplan gesetzt", so Holetschek: "Mit der Digitalisierung kann uns eine echte Entlastung der Pflegekräfte gelingen."