Musikverein Scheidegg mit anspruchsvollem Programm Scheidegg (kr). Der Musikverein Scheidegg hat mit dem traditionellen Weihnachtskonzert hohes musikalisches Niveau bewiesen. Dirigent Konrad Stadelmann hatte mit der Kapelle ein sehr anspruchsvolles buntes Programm einstudiert, das den musikalischen Bogen von der Klassik bis zur Moderne spannte.
Ausgezeichnet bewältigte das Orchester die gestellten Aufgaben und ließ somit die vorausgegangene Probenarbeit unschwer erkennen. Die 55-köpfige Kapelle eröffnete mit der bekannten Melodie 'Stille Nacht, heilige Nacht' von Joseph Mohr, der dieses Weihnachtslied am 24. Dezember 1818 dichtete, die Programmfolge. Mit Trommelwirbeln und Fanfarenklängen folgte das Stück 'Conductor´s Fanfare' von Martin Scherbacher und leitete über zu einem der Konzerthöhepunkte für Freunde der klassischen Blasmusik. Mit anerkennenwerter Technik und Dynamik sowie Gestaltungskraft intonierte die Kapelle die Ouvertüre 'Banditenstreiche' von Franz von Suppè. Hierbei waren alle Musiker stark gefordert. Glänzend meisterten insbesondere die Holzregister und Flügelhörner die technisch schwierigen Passagen. Stürmischer Applaus belohnten diese Darbietung. Eine Art Loblied auf das Tenorhorn folgte mit 'Memory' von Rob Area, wobei der junge Solist Martin Sinz mit seinem Tenorhorn sein Können unter Beweis stellte. Nur nach einer Zugabe durfte Sinz wider auf seinen Platz zurück. Einen weiteren Höhepunkt bildete das folgende Werk 'Israel Shalom' von Kees Vlak. Mit Bravour wurde auch dieser schwierige Vortrag, der viele Tempiwechsel und auch ein Solothema auf der Klarinette beinhaltete, gemeistert. Der weltbekannte 'Rekruten-Marsch', der auch in der Oberstufe angesiedelt ist, erinnerte an den Egerländer Ernst Mosch. Mit 'Showtime' von Kurt Gäble, eine moderne Registerparade, bei der der zeitgenössische Komponist den Aufbau eines Blasorchesters demonstrierte, leitete die Musiziergemeinschaft über in den zweiten moderneren Teil des Konzertprogramms. Mit 'The Best of Beatles' ging es weiter. 'Fascinating Drums' war der folgende Titel, wobei das 'Solo für Schlagzeug' im Mittelpunkt stand. Nochmals zur Hochform lief die Kapelle beim Oberstufenstück 'Lord Tullamore' von Carl Wittrock auf. Insbesondere die Holzregister beschrieben die typische irische Folklore bestens. Im Schlussteil baute sich nach und nach ein pompöses Finale auf. Mit 'The Cream of Clapton' von Ron Sebregts wollte der Musikverein das Konzert beenden, doch erst nach stürmisch erklatschten Zugaben durften die Interpreten von der Bühne.