Der Haushalt 2009 für das Ostallgäu ging nun in eine erste öffentliche Beratungsrunde. Landrat Johann Fleschhut und Kreiskämmerer Hermann Thoma präsentierten den Bürgermeistern, wie viel Geld sie von den Gemeinden für die Finanzierung der Kreisaufgaben brauchen: Der Anteil an den Steuern und Schlüsselzuweisungen, der aus den Gemeindekassen ins Landratsamt fließt, soll unverändert bei 45,8 Prozent bleiben. Wegen des guten Bezugsjahres (2007) werden real aber 47,6 Millionen Euro statt bisher 41,4 Millionen überwiesen. Die Mehreinnahmen braucht man vor allem zum Abbau der Klinikdefizite.
In der Stellungnahme von Manfred Rinderle als Sprecher des Ostallgäuer Gemeindetags klang fast Mitleid heraus: Der Landkreis könnte eigentlich einen hervorragenden Haushalt vorlegen, wäre da nicht das Klinikdefizit. Thoma und Fleschhut stellten dar, dass sie das nachträglich stark nach oben korrigierte Defizit der kommunalen Krankenhäuser für 2007 und 2008 komplett ausgleichen möchten. Konkret bedeutet dies: Für 2009 werden 5,5 Millionen Euro Defizit erwartet, von denen der Landkreis die Hälfte (2,7 Mio.) tragen muss. Hinzu kommen nachträglich 3,03 Millionen für 2008 und 1,6 Millionen für 2007. In der Summe belasten somit 7,3 Millionen Euro die Kreiskasse - 2008 waren nur 1,5 Millionen eingeplant.
Fleschhut sagte, das Defizit für die Kliniken in Kaufbeuren, Marktoberdorf, Füssen, Buchloe und Obergünzburg liege heuer schon 2,5 Millionen unter den Vorjahresbelastungen von 8 Millionen.
Als wichtigster Investitionsposten im Kreishaushalt findet sich die Sanierung des Landratsamtes (2009: 3,0 Mio.), die Sanierung der Realschule Buchloe (2009: 2,0 Mio.) und 1,5 Millionen Euro für den Straßenbau. Insgesamt sind 9,4 Millionen für Investitionen vorgesehen.
Mehr Geld für Zuschüsse?

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Die große Unbekannte ist noch die Höhe der Bezirksumlage. 2008 lag der Hebesatz für die Zahlungen, die der Landkreis an den Bezirk weiterreicht, bei 19,2 Prozent. Dies entspräche heuer 20 Millionen Euro.
Falls der Bezirk seine Umlage um höchstens einen halben Punkt senkt, will der Landkreis das Geld, das er dann zu viel von den Gemeinden bekommt, verwenden, um einmalig den Antragsstau bei Zuschüssen für Feuerwehren, Sportförderung und Denkmalschutz abzubauen. Falls der Bezirk die Umlage stärker senkt, soll dies in vollem Umfang an die Gemeinden weitergegeben werden, versprach Landrat Johann Fleschhut. Aufgrund dieser Zusagen kam von den Bürgermeistern kein Widerspruch.