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Hohe Preise fürs Parken in Oberstdorf: Wucher-Vorwürfe - Heftige Kritik

Reaktionen auf Facebook

"... die haben doch alle einen Knall": Heftige Kritik an Parkgebühren in Oberstdorf

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    Wer seinen Parkschein verliert, muss in Oberstdorf tief in die Tasche greifen.
    Wer seinen Parkschein verliert, muss in Oberstdorf tief in die Tasche greifen. Foto: Daniel Reinhardt, dpa (Symbolfoto)

    Die Parkgebühren in Tourismusorten erhitzen im Allgäu die Gemüter. Unsere Redaktion berichtete am Dienstag darüber, dass Autofahrerinnen und Autofahrer am Parkplatz P3 nahe des Bahnhofs in Oberstdorf 175 Euro für ein verlorenes Ticket bezahlen müssen. Für den Betrag erhält man ein Verlust-Ticket und kann damit die Schranke passieren.

    Mit der Gebühr sollten Betrugsfälle verhindert werden, heißt es vonseiten der Gemeinde. Der Preis müsse der Parkgebühr entsprechen, die fällig wird, wenn Autofahrer die maximale Parkdauer erreichen. Da man an dem Parkplatz höchstens fünf Tage parken darf und die Gebühr für ein Tagesticket 35 Euro beträgt, setzt sich so der hohe Preis für das Verlust-Ticket zusammen.

    Hohe Parkgebühren in Oberstdorf: Die Reaktionen auf Facebook

    In den sozialen Medien stoßen die Parkgebühren in Oberstdorf auf Unverständnis. "Im ganzen Allgäu gibt es den Parkplatz-Wucher. Kein Wunder, dass da bald keiner mehr kommt. Geldgeil nennt man das", schreibt eine Nutzerin unter dem Facebook-Post zum Artikel.

    Ein anderer nennt ein Beispiel aus Oberstdorf, wo das Verlust-Ticket sogar noch teurer ist. Am Parkplatz P2 zahle man 250 Euro für ein verlorenes Ticket, dies entspräche ebenfalls der Gebühr für die Höchstparkdauer. "Wenn der Betrag niedriger wäre, könnte man ja bei längerem Parken auch einfach das Ticket als verloren angeben", schreibt er dazu.

    Über hundert Kommentare zum Thema in Facebook-Gruppe

    Eine Nutzerin hält die Gebühr für "unverschämt". Sie habe in Memmingen 20 Euro für ein verlorenes Ticket zahlen müssen, schreibt sie. Ein Nutzer teilte den Beitrag in einer Faceook-Gruppe, wo es mittlerweile 142 Kommentare zu dem Thema gibt (Stand: 22.11.2023, 11.40 Uhr). Dort heißt es unter anderem in den Kommentaren: "Kein gutes Image für Oberstdorf" oder "So langsam Verhältnisse wie auf Sylt".

    Es gibt aber auch Stimmen, die die Gemeinde und das Vorgehen bei den Parkgebühren verteidigen: "Egal in welcher Urlaubsregion, es wird und ist überall teuer." Ein anderer macht klar: "Niemand wird gezwungen, in Oberstdorf Urlaub zu machen. Angebot und Nachfrage regeln den Markt."

    Vorschläge, wie Oberstdorf das Problem lösen könnte

    Ein anderer Nutzer empfiehlt, mit dem Zug nach Oberstdorf zu reisen. Und auf Instagram gibt es unter dem Post unserer Redaktion einen Vorschlag, wie man das Problem mit dem Ticketverlust von vorne herein ausschließen könnte: "Kennzeichen bei Ein- und Ausfahrt scannen/erfassen - Problem fair gelöst!" Aber auch dort bleiben kritische Stimmen nicht aus. "Kein Mensch sollte Oberstdorf und die umliegenden Gemeinden mehr besuchen, die haben doch alle einen Knall", schreibt einer.

    Ein Nutzer ist sogar so erzürnt über die Preise, dass er nun auf Facebook die Gruppe "Allgäuer Abzocke" erstellt hat. Bisher hat die Gruppe allerdings nur ein Mitglied und noch keine Kommentare und Beiträge.

    Gemeinde Oberstdorf zahle meistens einen großen Teil des Verlusttickets zurück

    Wie die Gemeinde Obersdorf mitteilt, handle es sich bei den Verlusttickets definitiv nicht um eine Strafe. Stattdessen diene das Verlustticket der Verhinderung von Betrugsfällen. In nahezu allen Fällen würde man - nach einer Plausibilitätsprüfung - einen großen Teil des Ticketpreises zurückzahlen. Ein entsprechender Hinweis sei als Aushang an den jeweiligen Kassenautomaten angebracht. Bezüglich der Parkgebühren weist die Gemeinde darauf hin, dass auf anderen Parkplätzen im Ortsgebiet deutlich günstigere Gebühren berechnet werden. Ein Parkschein auf dem Parkplatz 1 am Ortseingang ermöglicht zudem auch die kostenlose Nutzung des Ortsbusses.

    Mehr zum Thema lest ihr im Artikel auf allgäuer-zeitung.de.

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