Höhere Steuern bringen Gemeinde 50000 Euro Grünenbach (rau). 'Ein schweres Jahr liegt hinter uns', stellte Bürgermeister Olaf Hoffmann bei der 10. Bürgerversammlung in Grünenbach unter seiner Leitung fest. Mit der Wasserversorgung Ebratshofen und der Gemeindeverbindungsstraße Heimhofen-Ellhofen hatte die Gemeinde zwei schwierige Projekte zu bewältigen. Der Rückzug der Allgäuland-Milchwerke aus Schönau brachte die Gemeinde in Schwierigkeiten. Und eine Steuererhöhung war unumgänglich gewesen. Für lange Diskussionen sahen die Bürger heuer in der Versammlung dennoch keinen Anlass.
Schulden in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro drücken die Gemeinde immerhin 21000 Euro weniger als zu Jahresbeginn. Aus der Abwasserversorgung stammt der größte Anteil in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro. 2. Bürgermeister Markus Eugler erläuterte, warum sich der Gemeinderat zu einer Steuererhöhung entschlossen hatte. Mit den Schulden sei man am Limit, Einschnitte beispielsweise beim Winterdienst oder Kindergarten seien kaum mehr möglich, also musste man die Einnahmen erhöhen. 'Wir haben viel für die Verbesserung der Lebensqualität getan', gab Eugler den Bürgern zu bedenken und nannte als Beispiele die neue Ortsdurchfahrt sowie Um- und Neubauten bei Schule und Kindergarten. Mit der Erhöhung von Grundsteuer A und B (400 und 490 Punkte), sowie Grundsteuer (400) habe die Gemeinde ein Plus von rund 50000 Euro erzielt. Die 70000 Euro, die die Gemeinde als neue Schulden einkalkuliert habe, 'die braucht´s jetzt aber nicht', hatte Eugler auch Angenehmes zu vermelden. Bei der Erhebung der Zweitwohnungssteuer sei das Echo erstaunlich gut gewesen, berichtete Hoffmann. Rund 10000 Euro Einnahmen bringe das der Gemeinde. Bei der Wasserversorgung Ebratshofen ist der Bauabschnitt I erledigt. Rudi Bildstein vom zuständigen Ingenieurbüro IWA dokumentierte die Vorgeschichte und die Bauarbeiten ebenso mit Bildern, wie den Neubau der Gemeindeverbindungsstraße Heimhofen-Ellhofen. Die hatte sich daraus ergeben, dass die Bahn der Gemeinde eine marode Brücke geschenkt hatte, die die Zufahrt zu einem Bauernhof bildete. Ein Neubau der Brücke wäre die Gemeinde teurer gekommen, als die Straßenverlegung um das betroffene landwirtschaftliche Anwesen anzuschließen, erläuterte Hoffmann. Wegen der stockenden Auszahlung der Zuschüsse für die Wasserversorgung hatten Hoffmann und Hans Buhmann, Bürgermeister von Gestratz an Umweltminister Schnappauf geschrieben. Der Brief sei auf fruchtbaren Boden gefallen, freute sich Hoffmann. Auch auf dem Bayerischen Gemeindetag sei er gut aufgenommen worden. Mit einer Urkunde und einem Geschenk bedankte sich Hoffmann bei den beiden Mitarbeiter des Bauhofs Hans Aichele und Sven Herrling für ihren ganzjährigen überdurchschnittlichen Einsatz 'Die beiden sind jetzt wieder Tag und Nacht unterwegs', würdigte er ihre Leistung beim Winterdienst. Mit der schon traditionellen Verlesung eines alten Jahresberichts der Gemeinde, versuchte Hoffmann Klagen über die allgemeine Lage zu relativieren. Im Bericht aus dem Jahr der Währungsreform, 1948, ging es dem damaligen Bürgermeister darum, 'die Not der Bevölkerung zu lindern'.