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Hoffen auf den Frühling

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Hoffen auf den Frühling

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    Von Josef Hölzle, Unterallgäu - Steht der Frühling jetzt endlich richtig vor der Tür? Oder sollten die Winterreifen besser noch eine Weile auf den Autos bleiben? Wer dem Wetterbericht und den teils frühlingshaften Temperaturen am vergangenen Wochenende nicht so recht Glauben schenken mag, dem könnte vielleicht ein Blick auf die alten Wetter- und Bauernregeln ein wenig Hoffnung auf das Frühlingserwachen machen. Welche Signale gehen demnach derzeit vom Wetter aus? Eigentlich könnte es mit dem Frühling langsam richtig losgehen: Am Funkensonntag wurde vielerorts die Winterhexe verbrannt, der meteorologische Frühling ist da und der kalendarische Frühlingsbeginn am 20. März ist auch nicht mehr weit. Dennoch hatte es in der letzten Woche nachts teilweise noch immer gefroren. Was verraten uns alte Bauernregeln zum Frühlingsanfang? Was bedeutet dieses Wetter für Ernte und Natur? In den vergangenen Wochen kam es zumindest, wie es kommen musste: Anfang Februar war es recht mild und frühlingshaft. Doch eine alte Regel sagt: 'Scheint zu Lichtmess die Sonne heiß, gibt's noch sehr viel Schnee und Eis'. Dasselbe bedeutet der Spruch: 'Sonnt sich der Dachs in der Lichtmeßwoch, eilt auf vier Wochen er wieder ins Loch'. Allerdings signalisieren viele Regeln, dass wir die warmen Tage im Februar büßen müssen. 'Sonnt sich die Katz im Februar im Freien, muss sie im Märzen zum Ofen hinein'. Dass Anfang Februar die Vögel bereits gezwitschert haben, war laut einer alten Regel kein gutes Zeichen: 'Im Hornung (Februar) Vogelsang, macht den Winter lang', sagte man. Da jedoch nur Anfang Februar warmes Wetter herrschte und es später wieder winterlich wurde, hätte Optimismus für den März einkehren können. Aber auch diese Hoffnung wurde enttäuscht. Ab 3. März hätte es nach der Regel 'Kunigund macht warm von unt'' eigentlich wärmer werden müssen. Darauf vertraute man schon immer, auch wenn davon heuer nichts zu spüren war. Eine weitere schlechte Nachricht: 'Wenn es Kunigunde friert, man's noch 40 Tage spürt'. Auch für den 10. März gibt es eine ähnliche Regel: 'Wie das Wetter auf 40 Märtyrer fällt, 40 Tage dasselbe anhält'.

    März-Wetter wichtig Wie sich der März entwickelt, ist also nicht ganz auszumachen. Nach alten Überlieferungen ist das Wetter im März allerdings nicht ganz unwichtig für die darauf folgenden Monate. Viele Sprüche wünschen sich einen trockenen März, denn: 'Lässt der März sich trocken an, bringt er Brot für jedermann'. Oder auch: 'Ein feuchter März ist des Bauern Schmerz'. Der März sollte also möglichst trocken sein. Zu viel Feuchtigkeit oder gar Frost würden, so befürchtet man, die Ernteaussichten mindern. Empfohlen sei die Beobachtung einiger Lostage, die das künftige Wetter signalisieren. So ist am 17. März Gertrud. 'Sonniger Gertrudentag, Freud dem Bauern bringen mag'. Und nach Josef (19. März) wissen wir: 'Auf Joseph klar, folgt ein fruchtbar Jahr.' Alle Gartler und Landwirte sollten noch bedenken: 'Willste Gerste, Erbsen, Zwiebeln dick, so säe sie an Sankt Benedikt' (21. März). Eines ist gewiss: Trotz aller Bauernregeln und Unkenrufe ist der Frühling bisher noch nie ausgeblieben

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