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Höfe: Die übrig bleiben, werden immer größer

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Höfe: Die übrig bleiben, werden immer größer

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    Aktuelle Statistik ­ Nachfolge bei 37 Prozent sicher Ostallgäu (krü).3380 Bauernhöfe gibt es im Landkreis Ostallgäu, die Landwirte bewirtschaften 76 251 Hektar Land. Diese Zahlen hat das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung nun veröffentlicht. Grundlage ist die Landwirtschaftszählung 1999. Mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von 22,6 Hektar Fläche liegen die Höfe über dem bayerischen Durchschnitt.

    Seit 1971 finden sie etwa alle zehn Jahre statt: die Landwirtschaftszählungen, bei denen die Bauern Angaben machen müssen zu Vieh und Getreide, zur Arbeitskräftesituation und zu Strukturmerkmalen wie Pachtverhältnissen und Hofnachfolge.

    Gleich vorweg: Der Trend der vergangenen Jahre hält an. Die Zahl der Betriebe sinkt und die, die übrig bleiben, werden immer größer. Allerdings lassen sich die neuesten Zahlen nur eingeschränkt mit denen der Vorjahre vergleichen, da die Erfassungsbereiche geändert wurden. Im Gegensatz zu früheren Jahren werden seit 1999 nur noch Betriebe erfasst, die über mindestens zwei Hektar landwirtschaftliche Fläche oder Sonderkulturen verfügen. Bis 1999 lag diese Grenze bei einem Hektar.

    Erhebung im Mai 1999

    Im Landkreis Ostallgäu gab es zum Zeitpunkt der Erhebung im Mai 1999 insgesamt 3380 Bauernhöfe. Die meisten davon (99 Prozent) bewirtschafteten mehr als zwei Hektar Land. Insgesamt verfügten die Betriebe über 76 251 Hektar. Das macht je Hof 1,2 Hektar mehr als im Landesdurchschnitt.

    Als landwirtschaftliche Fläche gelten Ackerland (auch wenn es Stilllegungsfläche ist, für die eine Prämie bezahlt wird), Dauergrünland, Gartenland, Obstanlagen, Baumschulen, Rebland, Korbweiden- und Pappelanlagen sowie Weihnachtsbaumkulturen.

    Einen landwirtschaftlichen Betrieb hat, wer mindestens über zwei Hektar landwirtschaftliche Flächen verfügt oder über zehn Hektar Wald. Höfe, die dieses Kriterium nicht erfüllen, werden nur gezählt, wenn ihr Jahresertrag (aus Sonderkulturen oder Viehbeständen) mindestens den gleichen Wert erreicht. Das ist laut Statistikgesetz der Fall, wenn mindestens acht Rinder oder Schweine vorhanden sind, 20 Schafe oder 200 Stück Geflügel. Des Weiteren werden Höfe mit mindestens 30 Ar bestockter Rebfläche, Obstanlagen, Tabak, Baumschule oder Blumen- und Zierpflanzen erfasst. Auskunftpflichtig sind auch diejenigen, die auf mindestens drei Ar Gemüse oder Blumen und Zierpflanzen unter Glas ziehen.

    Im Landkreis Ostallgäu bewirtschafteten 31 Betriebe weniger als zwei Hektar Land, fallen also in die Rubrik Sonderkulturen oder Viehzucht. 231 Bauern hatten zwei bis fünf Hektar Land. In der Klasse fünf bis zehn Hektar wurden 352 Höfe registriert. Zehn bis 20 Hektar hatten 981 Bauernhöfe und 20 bis 30 Hektar wurden von 956 Betrieben gemeldet. Weitere 491 Bauern bewirtschafteten 30 bis 40 Hektar Land und 338 Bauern mehr als 40 Hektar.

    Die Kleinen scheiden aus

    Vor allem kleinere Betriebe seien in den vergangenen Jahren vermehrt ausgeschieden, berichtet Diplom-Volkswirt Michael Kaindl: 'Dies geschah überwiegend durch Zupacht.' Nicht viel geändert habe sich am Preis: 'Den Angaben der Betriebsinhaber zufolge war im Jahr 1999 mit einem Pachtpreis von 444 Mark je Hektar landwirtschaftlicher Fläche annähernd ebensoviel zu bezahlen wie im Jahr 1991 mit 447 Mark', so Kaindl. Auch die Pachtentgelte nach den Nutzungsarten Acker- und Dauergrünland unterschieden sich laut Kaindl nur geringfügig von den 1991er Werten.

    Wesentliche Veränderungen gab es dagegen bei der Tierhaltung. 'Von 1991 bis 1999 hat sich der Anteil der Betriebe mit Rindviehhaltung von 68,8 auf 60,4 Prozent verringert', berichtet Kaindl. 'Bei den schweinehaltenden Betrieben nahm er von 43,3 auf 30,5 Prozent ab, wobei Zuchtsauen nur noch in 10,6 Prozent der Betriebe standen (1991: 14,1 Prozent). 'Gleichzeitig haben allerdings die Bestände je Viehhalter zugenommen.'

    Um nicht nur den aktuellen Strukturwandel nachzuweisen, sondern auch die künftige Entwicklung abschätzen zu können, werden alle Betriebsinhaber, die mindestens 45 Jahre alt sind, zur Hofnachfolge befragt. Das Ergebnis: Bei rund 37 Prozent der Bauern ist die Hofnachfolge gesichert.

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