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Historischer Ort mit eigenem Flair

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Historischer Ort mit eigenem Flair

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    Generoberst-Beck-Kaserne der zentrale Ausbildungsort für Feldjäger und Stabsdiens Sonthofen (uw). Arkadengänge, holzverkleidete Zimmer, Erker, große Säle und Europas größte freitragende Holzkassettendecke architektonisch hat die Sonthofer Burg gegen über reinen Kasernen-Zweckbauten sicher einiges zu bieten. Dies mag mit an dem geschichtlichen Werdegang liegen. Heute ist die frühere NS-Ordensburg und Adolf-Hitler-Schule zentrale Ausbildungsstätte für Feldjäger und Stabsdienst in der Bundeswehr. Seit deren Einzug anno 1956 heißt sie Generaloberst-Beck-Kaserne (GOB). Generaloberst Ludwig Beck, im Dritten Reich anfangs Generalstabschef des Heeres, wandelte sich zu einem geistigen Oberhaupt des Widerstands gegen das Hitler-Regime innerhalb des Militärs. Am 20. Juli 1944 kam er im Zusammenhang mit einem gescheiterten Attentat auf Hitler ums Leben. Nach dem Krieg übernahmen die Amerikaner die Kaserne und richteten Ende 1945 eine Constabulary-School ein: Die bildete bis 1952 eine Art mobiler Polizeitruppe aus. Eine heutige Nutzung der Burg ist da nicht weit entfernt: Feldjäger übernehmen ja innerhalb der Bundeswehr Polizeiaufgaben. Und Sonthofen ist die einzige Ausbildungsanlage für deutsche Feldjäger ein Truppenteil, der wegen internationaler Aufgaben sogar ausgebaut werden soll. In anderen Lehrgängen werden Kräfte für den Stabsdienst geschult. Die Schule für Feldjäger und Stabsdienst hat jährlich rund 5200 Kursteilnehmer. Im Schnitt besuchen pro Tag etwa 1000 Leute einen der Kurse, die zwischen einer Woche und einem Jahr dauern.

    Das ist auf den 318000 Quadratmetern Kasernenareal längst nicht alles. Hinzu kommen Standort-Sanitätszentrum (fünf Ärzte), Truppenverwaltung, Sportfördergruppe und Außenstelle der Sportschule Warendorf: Auf der Burg laufen Wintersport-Lehrgänge und spezielle Kurse mit Sport für ältere Soldaten. Die Sportschule hat im Jahr circa 900 Teilnehmer, 80 sind es im Tagesschnitt. Der Sportfördergruppe gehören 53 Spitzensportler an, darunter Skispringer Frank Löffler. Bei der Vielfalt muss die Struktur passen: Die Kaserne hat Unterkünfte für 1500 Soldaten und 71 Lehr-/Ausbildungseinrichtungen wie Sprachlabor, Schießsimulator und viele Hörsäle mit insgesamt 242 Computerarbeitsplätzen. Die Truppenküche kauft täglich für 6000 Mark Lebensmittel ein. Hinzu kommen zehn Sportstätten: darunter Konditions- und Fitnessräume, Sportlehrsäle, eine Schwimm- und zwei Sporthallen. Einige Anlagen nutzen Sonthofer Vereine mit.19 Frauen in Uniform Als eigene Kräfte hat die GOB 136 Zivilbeschäftigte und 448 Soldaten (80 im Grundwehrdienst). Schulkommandeur ist Oberst Götz-Dieter Helms, zugleich General der Feldjägertruppe. Oberst Paul-Heinrich Erdmann leitet den Bereich Lehre/Ausbildung. Übrigens gibt es auch 19 weibliche Soldaten: Vier sind Sanitäter, fünf besuchen Lehrgänge, zehn sind in der Sportfördergruppe. Wie ein Aufenthalt in Sonthofen auf Lehrgangsteilnehmer wirkt, weiß Presseoffizier Hauptmann Walter Sedelmeier aus eigener Erfahrung. 1974 besuchte der Regensburger erstmals Sonthofen. Danach träumte er solange davon, in Sonthofen stationiert zu werden solange, bis es klappte. Sedelmeier: Man müsste ein ganz gewaltiger Ostfries

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