Riezlern | gj | Zum neunten Mal fand gestern die internationale Älplerletzte statt, diesmal turnusgemäß auf der Kanzelwand im Kleinwalsertal. Die Idee zu dieser länderübergreifenden Veranstaltung hatte vor Jahren Toni Haßler aus Sonthofen. Er wollte den alten Brauch wieder aufleben lassen, das letzte Essen auf der Alp nach dem "Großreinemachen" im Anschluss an den Alpsommer gemeinsam mit Hirten und Alppersonal zu feiern.
Diesmal folgten 118 Hirten und Berghelfer aus Bayern, Vorarlberg, Tirol und aus der Schweiz der Einladung. Nach einem Gottesdienst, der noch bei herrlichem Sonnenschein durch die beiden Walsertaler Pfarrer Konrad Natter und Hartmut Lauterbach durchgeführt wurde und nach dem gemeinsamen Mittagessen, verteilten sich die anwesenden Bläser der Euregio-Alphornbläsergruppe rund um das Gebiet der Kanzelwand-Bergstation, um in kleineren Gruppen volkstümliche Weisen zum Besten zu geben. Zu dieser Zeit allerdings war die Bergwelt schon in dichten Nebel gehüllt, so dass man die Musiker zwar hören, aber nicht mehr sehen konnte.
Pünktlich zur traditionellen Schellenverlosung wich der Nebel wieder strahlendem Sonnenschein und die Alphornbläser spielten sehr zur Freude des in großer Zahl auf den Berg gekommenen Publikums noch einmal in einem großartigen Gemeinschaftchor - unter der Leitung von Paul Knoll - vor einer ebenso großartigen Bergkulisse.
Gemäß dem Euregio-Gedanken wird die nächste Älplerletze (immer am dritten Sonntag im September) im Allgäu stattfinden, und zwar auf dem Fellhorn, bevor sich im Jahr darauf Tannheim (Tirol) wieder auf diese schöne Veranstaltung mit dem Hintergrund einer gemeinsamen "Alpsommer-Abschieds-Feier" freuen darf.