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Hintergründe zum Großbrand in Oberstdorf

Feuer

Hintergründe zum Großbrand in Oberstdorf

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    Hintergründe zum Großbrand in Oberstdorf
    Hintergründe zum Großbrand in Oberstdorf Foto: Armin Weigel (dpa)

    Bei einem Großbrand in Oberstdorf im Oberallgäu wurde eine 53-Jährige schwerst verletzt. Die Ursache in Oberstdorf ist noch unklar. Der Schaden beträgt mindestens 750.000 Euro.

    Dramatische Stunden in Oberstdorf: Beim . Daneben spricht die Polizei von zwei mittelschwer und neun leicht verletzten Menschen.

    Der Sachschaden beträgt nach erster Schätzung mindestens eine Dreiviertelmillion Euro. Das vierte der insgesamt fünf Reihenhäuser hat im Bereich des Dachstuhls leichten Brand- und Wasserschaden; dort konnte die Feuerwehr Schlimmeres verhindern.

    Glutfetzen in der Luft

    Wie es zu dem Brand kam, ist noch unklar. Die Kripo ermittelt. Auch die Frage, warum sich das Feuer so rasant auf zwei weitere Häuser ausbreitete, lässt sich folglich noch nicht beantworten. Die außen liegende Holzverkleidung mit Balkonen spielte möglicherweise als Übertragungsweg mit eine Rolle.

    Nach Feuerwehr-Einschätzung begann der Brand vermutlich im mittleren der drei Häuser und breitete sich dann nach links und rechts aus. Die Flammen schlugen weit übers Dach, berichtete ein Anwohner. 'Es flogen überall Glutfetzen durch die Luft', schilderte ein anderer das Geschehen.

    Weil alles so schnell lichterloh brannte, gab die Leitstelle Großalarm auch für umliegende Feuerwehren, noch während der erste, um 1.12 Uhr alarmierte Trupp der Oberstdorfer auf der Anfahrt war. Eine richtige Entscheidung, waren so doch schnell viele Einheiten vor Ort verfügbar – insgesamt 130 Kräfte. Dazu kamen fünf Notärzte und 33 Rotkreuzler.

    Die ersten am Unglücksort eintreffenden Helfer konzentrierten sich laut Feuerwehr-Kommandant Peter Vogler auf die Menschenrettung, weil dies absoluten Vorrang hat. Und die Lage war dramatisch. Im Trubel zwischen schockierten Betroffenen und aus dem Schlaf gerissenen Anwohnern war ja erst mal zu klären, wie viele Menschen in den Häusern wohnen, ob und wer vermisst wird, wer verreist ist

    Massive Hitze und keine Sicht

    Unter schwerem Atemschutz durchsuchten Feuerwehrler jedes der drei brennenden Häuser. Bei massiver Hitze und null Sicht. Was das bedeutet? Laut Kommandant Vogler sahen Atemschutzträger teilweise gerade mal ihre Hand vor Augen. Dann mussten sie den Boden abtasten, auf allen Vieren – während die Flammen prasselten. Die schwer verletzte 53-Jährige fand die Feuerwehr so erst später im Bad des ersten Obergeschosses liegend.

    Die Helfer brachten sie wohl in letzter Minute ins Freie. Ein Intensivhubschrauber, der am stockdunklen Landeplatz neben der Klinik Oberstdorf landete, flog sie noch nachts in die Unfallklinik Murnau. Laut Polizei ist ihr Zustand kritisch.

    Je mehr Einsatzkräfte am Brandort eintrafen, desto umfassender konnte sich die Feuerwehr auf den Löschangriff, die weitere Wasserversorgung und die Sicherung umgebender Gebäude konzentrieren. Denn der Funkenflug war laut Vogler gewaltig. Anwohner spritzten mit Gartenschläuchen Wasser auf ihre Häuser und geparkte Autos, um sie vor der Glut zu schützen.

    Das Rote Kreuz versorgte laut Thorsten Popp, organisatorischer Einsatzleiter, 16 Patienten. Manche hatten nur leichte Blessuren, die 'notärztlich gesichtet wurden".

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