Buchloe | bz: Hilferuf aus Simbabwe

3. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Sternsinger-Aktion - Pater Schupp benötigt Unterstützung in Afrika - Ausweitung der Cholera-Epidemie

Verspätete Weihnachtsgrüße verbunden mit einem eindringlichen Hilferuf erhielt die Pfarrei Mariä Himmelfahrt von Pater Martin Joseph Schupp aus Simbabwe. Schon seit vielen Jahren unterstützen die Buchloer Sternsinger mit ihrer Aktion den Pater.

In seiner E-Mail schreibt der Geistliche: "Die täglichen Anforderungen sind enorm. Seit Mitte November haben wir überdurchschnittlich guten Regen, die Natur ist saftig grün, aber es gibt kaum Saatgut zu kaufen."

Ungefähr die Hälfte der Bevölkerung habe nicht genug zu essen, beschreibt der Pater. Die medizinische Betreuung in den Krankenhäusern sei zusammengebrochen. Die Aids-Seuche fordere immer mehr Opfer. Ein weiterer Schlag sei die Ausweitung der Cholera-Epidemie. Die Regierung versuche das Ausmaß herunterzuspielen, man spricht aber von Tausenden von Todesopfern.

"Hinsichtlich unserer Schulen gingen gegen Ende 2008 nur noch etwa 20 Prozent der Kinder zur Schule", schildert der Pater weiter. Viele Lehrer würden politisch verfolgt und hätten das Land verlassen. Die Inflation gehe in die Millionen, mindestens zweimal in der Woche verdoppelten sich die Preise. Im August seien acht Nullen der Währung gestrichen worden: "Und jetzt zahlen wir wieder mit Billionen und Trillionen." Weil Bargeld rationiert sei, müssen viele täglich zur Bank gehen, um die notwendigsten Lebensmittel einkaufen zu können.

Die Erzdiözese Bulawayo, in der Pater Schupp arbeitet, hat die Größe von Bayern mit etwa zwei Millionen Einwohnern, mit 22 Pfarreien in der Großstadt Byo und 14 Missionsstationen auf dem Lande. "Seitdem ich für die Erzdiözese zuständig bin, habe ich unter anderem die Verantwortung dafür zu sorgen, unsere Leute mit Nahrungsmitteln zu versorgen", erklärt Schupp in seiner E-Mail.

Jetzt zum Jahresende seien alle Vorräte aufgebraucht. Die Beschaffung dieser Grundnahrungsmittel sei äußerst schwierig - und so bittet der Pater erneut um die Unterstützung aus Buchloe.