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Hilfe für Eltern autistischer Kinder

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Hilfe für Eltern autistischer Kinder

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    Arbeitskreis gegründet Anlaufstelle fürs ganze Allgäu Oberstdorf/Kempten (moj). Ein Autist nimmt alle Geräusche mit gleicher Intensität wahr - egal ob es die Worte seines Gesprächspartners sind, die Hintergrundmusik, das Klopfen an der Tür oder das Kratzen des Füllfederhalters übers Papier. Wird ihm das zu viel, klinkt er sich aus, zieht sich in sich selbst zurück oder fängt an zu rebellieren. Meist tritt diese Entwicklungsstörung mit anderen Behinderungen auf und wird daher oft erst zu spät diagnostiziert und behandelt. Um da mehr Aufklärung und therapeutisch-pädagogische Hilfen anbieten zu können, hat sich der Arbeitskreis Autismus Allgäu auf Initiative von Edeltraud Weitzdörfer gegründet. Inzwischen gibt es regelmäßige Treffen der Gruppe - bestehend aus elf Erziehern und 17 betroffenen Eltern. Die nächste Zusammenkunft findet am 20. März in der Tom-Mutters-Schule statt. Es werden zwei Kurzfilme gezeigt und es gibt eine Gesprächsrunde. Bisher wenig beachtet Bei ihrer Arbeit in der Lebenshilfe Kempten wurde Edeltraud Weitzdörfer vor zwei Jahren auf die Probleme der Autisten aufmerksam. Diese Entwicklungsstörung findet bisher nicht ausreichend Beachtung, so die Arbeitskreis-Initiatorin.

    In ganz Schwaben gebe es für die betroffenen Kinder und Jugendlichen kein Zentrum. München oder Nürnberg sind die nächsten Standorte. Das ist viel zu weit weg, ist sich Weitzdörfer mit den Eltern einig. Die 28 Mitglieder des Arbeitskreises kommen aus dem Ostallgäu (Kaufbeuren/Buchloe), Oberallgäu (Sonthofen), Westallgäu (Lindau/Lindenberg), Memmingen und Kempten. Unterstützt werden Eltern und Kinder bisher von den Lebenshilfe-Einrichtungen vor Ort sowie vom Verein für Körperbehinderte und den Förderschulen. So werden in der Tom-Mutters-Schule der Lebenshilfe heuer erstmals autistische Kinder in einer Klasse zusammengefasst und durch leistungsstarke Schüler ergänzt. Die Ziele des AK Autismus: Hilfestellung für Eltern und Weiterbildung, Weitergabe von Informationen, Vernetzung von Förderungsmöglichkeiten und nicht zuletzt mehr Öffentlichkeitsarbeit. Fachvorträge, Film- und Gesprächsabende ergänzen das Programm. Nicht sofort realisierbar wird wohl das Endziel des Arbeitskreises sein: Wir möchten eine Anlaufstelle für das Allgäu gründen, eine therapeutische Ambulanz oder ein Therapiezentrum, verrät Weitzdörfer. Weiterer Verband Fast parallel zum AK Autismus wurde übrigens auch der Regionalverband Schwaben Hilfe für das autistische Kind gegründet. Initiator ist da Thomas Schmidt aus Lindau, Vater von autistischen Zwillingen und ebenfalls Mitglied im AK Autismus. Das Hauptziel dieses Vereins ist die Errichtung eines Internats mit Kurzzeitpflege für Kinder mit autistischen Zügen in Lindau. Info und die Kontaktaufnahme zum Arbeitskreis Autismus kann über die regionalen Lebenshilfe-Einrichtungen erfolgen:

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