Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Hessenland wird Amsel-Residenz

Allgäu

Hessenland wird Amsel-Residenz

    • |
    • |

    5,5-Millionen-Umbau zu einem Altenpflegezentrum soll noch im November fertig werden Tiefenbach (pts). Hektische Bautätigkeit herrscht derzeit im Oberstdorfer Ortsteil Tiefenbach. Wo nach dem Auszug von Aussiedlerfamilien das etwas außerhalb des Ortskerns gelegene Haus Hessenland lange verwaist dastand, sind nun die Baufirmen am Werk. Sie treiben den Umbau zu einem Fachpflegezentrum für betagte Menschen voran. 5,5 Millionen Mark inclusive der Einrichtung werden von einer Münchner Bauträger-Gesellschaft eingesetzt, um 52 Heimbewohnern eine behindertengerechte Unterkunft und Betreuung rund um die Uhr zu bieten. Den Namen Haus Hessenland hat der dreiteilige Gebäudekomplex erst in den 50-er Jahren erhalten, als das Bundesland Hessen das Kneipp- und Badehotel Gasthof Schwefelbad zu einem Beamten-Erholungsheim um- funktionierte. An der gleichen Stelle erhob sich vor Jahrhunderten das Tiefenbacher Schwefelbad, dessen Heilwirkung gerühmt war und Heimatgeschichte geschrieben hat. Die Quelle ist versiegt. Dafür sprudelt jetzt eine Geldquelle, um den heruntergekommenen Bereich zu sanieren und neu zu nutzen. Der Münchner Geschäftsmann Richard Eichmüller, der sein Geld als Fabrikant von Billiguhren gemacht hat und das großräumige Areal bereits vor 15 Jahren aus Schweizer Besitz gekauft hat, lässt nun durch die Bauträger-Gesellschaft seiner Tochter, DEB Eichmüller, den aufwändigen Umbau vornehmen. Den poetischen Namen Amselresidenz soll das im Grünen gelegene Alten- und Pflegezentrum erhalten, wobei Amsel als Abkürzung für den Slogan Alle Menschen suchen etwas Liebe steht. So erklärt es Geschäftsführer Karl-Heinz Junge. Mit der Heim- und Pflegedienstleiterin Johanna Weiler hat er eine Mitarbeiterin zur Seite, die nach eigener Darstellung seit 35 Jahren in diesem Metier zu Hause ist. Neuling in der Altenpflege Die Erfahrung wird auch vonnöten sein.

    Denn die Träger-Gesellschaft des zukünftigen Fachpflegezentrums ist ein Neuling auf dem Gebiet der Altenpflege. Derzeit laufen nicht nur die Bauarbeiten auf Hochtouren, sondern auch alle Verhandlungen um Konzessionen mit den Behörden und um die Verträge mit den Krankenkassen. Aber nicht nur Kassenpatienten, sondern auch Privatversicherten mit Heimatadressen aus ganz Deutschland soll die Betreuungs-Einrichtung offenstehen, die selbst Schwerstpflegefälle aufnehmen wird. Dazu müssen die beiden Hauptgebäude, die durch einen Verbindungsgang verknüpft werden, schwellenlos angelegt sein. Zwei Fahrstühle werden installiert. Sonne und Luft, so Geschäftsführer Junge, soll in die vom einheimischen Architekt Claus-Peter Horle geplanten 41 Patientenzimmer hinein. Im Erdgeschoß des Haupthauses sind Speiseraum, Küche, Caféteria, Kiosk, Bibliothek und Andachtsraum untergebracht. Ein Stockwerk dient der Personalbetreuung und weist auch Ruheräume aus. Das dritte und kleinste Gebäude wird Büro und Hausmeisterwohnung. Die alte Bausubstanz hat dem Bauherrn, der mit seinem Projekt auf den nach wie vor steigenden Bedarf nach solchen Einrichtungen setzt, schon unliebsame Überraschungen beschert. In einem Teil des Gebäude-Komplexes ist man beispielsweise auf uraltes Fachwerk des frühen 19. Jahrhunderts gestoßen. Trotz dadurch entstehender Mehrarbeit hält man am Fertigstellungsziel November 2001 fest. Derzeit sind Junge und Weiler auf der Suche nach Personal. In der Amselresidenz sollen 25 Arbeitsplätze geschaffen werden, vornehmlich im Pflege- und Hauswirtschaftsbereich.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden