Buchloe/Jengen | ew | Bei der Jahresversammlung der Viehzuchtgenossenschaft (VZG) Buchloe-Weicht referierte Markus Gerle aus Untrasried zum Thema 'Wie managt man eine 11000 Liter-Herde'. Aktuelle Informationen zu Leistungsprüfung, Zucht und Besamung sowie Vermarktung gab es von Helmut Königsperger.
Landwirtschaftsamts-Mitarbeiter Königsperger gab unter anderem die Ergebnisse der Milchleistungsprüfung und der Viehzählung bekannt (Stand 30. September): In 17 Betrieben in Buchloe stehen insgesamt 832 Kühe. In Jengen sind es 30 Betriebe mit 1166 Kühen und in Lamerdingen 38 Betriebe mit 1493 Kühen. Die durchschnittliche Milchleistung betrage in Buchloe 7254 Kilogramm, so Königsperger weiter. Die Milchkühe in Jengen gaben im Berichtsjahr durchschnittlich 7581 Kilogramm Milch. In Lamerdingen lag die Durchschnittsleistung bei 7468 Kilogramm.
Auch bezüglich der höchsten Lebensleistung hatte Königsperger Zahlen parat: Im Bereich der VZG erbrachte die Braunvieh-Kuh 'Alex' von Josef Seitz aus Lamerdingen 99137 Kilogramm Milch. Bei 'Petra' von Johann Weber aus Buchloe waren es 97 851 Kilogramm und bei 'Gabi', ebenfalls aus dem Stall Weber, 95 590 Kilogramm. Zudem erreichten insgesamt noch 29 Tiere eine Lebensleistung von über 70 000 Kilogramm Milch. Laut Königsperger belieferten die Mitglieder der Genossenschaft den Markt im vergangenen Jahr mit 69 Zuchttieren und 664 Gebrauchskälbern.
Zuchtvieh sei überaus gesucht, dies gelte auch für 'Qualität, die früher nicht absetzbar war', so Königsperger an mit Blick auf die gestiegenen Preise bei den weiblichen Zuchttiere. Auch Deckstiere seien gefragt da der 'Natursprung' wieder mehr Verbreitung finde. Das Herden-Management gerade beim Jungvieh sei durch die Haltung eines Bullen relativ einfach. Allerdings müsse man auch mit den zum Teil aggressiven Alttieren zurecht kommen, warnte der Experte und warb für das Bullen-Anpaarungs-Programm (BAP). 'Absolute Zukunftsmusik' seien derzeit noch Besamungen, bei denen von vorneherein das Geschlecht des Kalbes festgelegt werden kann. Weiterhin Probleme bereite der Export nach Italien, der durch die Bestimmungen rund um die Blauzungen-Krankheit verzögert werde. Vor der Abreise müsse das Blut eines jeden Tieres untersucht werden.
Wie man sein Herden-Management gut in den Griff bekommt, erläuterte anschaulich Landwirt Markus Gerle. Oberste Priorität habe für Gerle die gute Zusammenarbeit in der Familie. Seit 2002 ist der 31-jährige Junglandwirt 'Chef' einer Herde bestückt mit rund 70 Kühen und ebenso vielen Jungtieren. Mit teils individueller Fütterung und Betreuung hat Gerle einige seiner Tiere zu Höchstleistungen gebracht: Im vergangenen Jahr hatten zwei seiner Kühe rund 18000 Liter Milch produziert.
Der Stalldurchschnitt liege bei 13000 Litern. Trotz dieser enormen Leistungen seiner Tiere sei er aber nicht nur im Stall tätig, sondern finde auch Zeit für seine zahlreichen Ehrenämter.
Abschließend erläuterte VZG-Geschäftsführer Josef Seitz den positiven Geschäftsbericht.