Marktoberdorf/Ostallgäu(kp). - Die Hengstpräsentation mit Verkaufsschau auf der Reitanlage Marktoberdorf kommt in die Jahre und jetzt auch gut in die Gänge: Nach eher zögerlichem Start in den 90er Jahren hat sich diese regionale Pferdeveranstaltung inzwischen zu einer weithin beachteten 'Hengstparade' der Ober- und Ostallgäuer Haflinger- und Kaltblutzucht entwickelt. Dies belegen die vielen Besucher von weither, die zur Hengstpräsentation 2005 in die Marktoberdorfer Halle gekommen waren. Dort präsentierten sich 13 Haflinger- und sieben Kaltbluthengste nach- und nebeneinander sozusagen in Bestform an der Hand, im Freilaufen und unter dem Sattel. Und das mit Lust, wie man sah, konnten sie sich doch nach der ungewohnt langen, vom vielen Schnee erzwungenen Freiluftpause hier endlich einmal wieder richtig austoben. Die Veranstalter hatten diesen Termin im März ursprünglich zum Saisonstart ausgeguckt, um Hobbyreitern im freien Verkauf Haflinger- und Kaltblutstuten oder -Wallache anzudienen, weil sie im Stall Platz für den Nachwuchs schaffen mussten. Doch war dieses Verkaufsgeschäft außerhalb einer Auktion sowohl mangels Angebot als auch wegen zu geringer Nachfrage nicht von Erfolg gekrönt. Erst die Umwidmung der Marktoberdorfer Pferdeveranstaltung in eine Allgäuer Hengstpräsentation sozusagen vor Ort brachte die Wende. Jetzt ist sie im schwäbischen Pferdekalender fest verankert und für die Züchter in der Region schon ein Pflichttermin, an dem sie in aller Ruhe und auch vergleichend prüfen können, welcher Hengst zur Paarung mit ihren Zuchtstuten in Frage kommen könnte. Viel mehr kann die bayerische Zuchthochburg Schwaiganger auch nicht bieten.
Viele Anbieter aus der Region Da wollte und konnte natürlich kein Hengsthalter abseits stehen, und so waren bei den Haflingern die privaten Stationen von Michael und Siegfried Babel (Sulzberg), Alois Högner (Unterthingau), Beate Hurlburt (Ried), Engelbert Linder (Haflingerhof Roßhaupten), Erwin März (Buchloe-Lindenberg), Barbara Müller (Obermaiselstein), Josef Reiser (Petersthal), und Petra Völk (Jengen) mit ihren zwischen drei und zwölf Jahre alten Zuchthengsten ebenso zur Stelle wie bei den Kaltblutzüchtern mit Hengsthaltung Tobias Ammersinn (Wald), Franz Egger (Waltenhofen), Josef Kotz (Schwangau), Heinz Scherzer (Hitzleried), Josef Vollmair (Stötten) sowie Michaela und Alfred Waltenberger (Rammingen) mit ihren Beschälern im Alter zwischen drei und 23 (!) Jahren. Das aus der alten Veranstaltungskonstruktion als 'Verkaufsschau' verbliebene Anhängsel war mit insgesamt zehn zwei- bis fünfjährigen Stuten, Hengsten und Wallachen besetzt. Aber wie gesagt, dieses Geschäft läuft heute nur noch nebenher.