Scheidegg | kr | Der Mundart- und Brauchtumsabend, den der Westallgäuer Heimat- und Theaterverein Scheidegg im Kurhaus veranstaltete, lockte zahlreiche Gäste an. "Wir freuen uns, dass so viele Einheimische unter den Besuchern sind", sagte Vorsitzender Ambros Häring. Durch das bunte Programm führte Franz Sinz in Westallgäuer Mundart, wobei er bei seiner Moderation alte Begriffe wie "Gmiederschiefele" (Kehrschaufel) und "Båtsche" (Hausschuh) verwendete.
Die Tanzgruppe des Vereins eröffnete - musikalisch begleitet von Pius Fäßler - die Programmfolge mit einem Tanz in ihrer schmucken Tracht, wobei die Frauen herrliche Radhauben auf dem Kopf trugen. Anschließend trug die Scheidegger Stubenmusik, die sich mitten im Saal platzierte, heimatliche Melodien vor. Ortsheimatpfleger Richard Kinzelmann erinnerte bei seinem Vortrag an den früheren Mundartdichter und bekannten Scheidegger Tone Haslach, der auch das Büchlein "Laub und Nodla" verfasste. Einige seiner Gedichte, besinnliche, aber auch heiterer Art, trug Kinzelmann vor. Episoden aus früheren Zeiten aus Scheffau und Umgebung zeigte Altbürgermeister Georg Schmid auf.
Viel zu lachen gab es bei den Einaktern "Der Lottogewinn" und "Hannes in der Klemme", die von Mitgliedern der Theatergruppe des Vereins inszeniert wurden. Musikalisch bereichert wurde der Abend von der Singgruppe des Vereins, die die Melodie "Auf der schwäbischen Eisenbahn" textlich ganz auf "Isa Eisebähnle" abgestimmt hatte, das früher von Scheidegg nach Lindenberg fuhr.
Die jüngsten Bühnenakteure Noah Sinz, Kilian Immler, Florian und Sarah Tronsberg stellten ihr Können auf der Steirischen Harmonika unter Beweis und ernteten viel Applaus. Ebenso Verena Merk und Anja Achberger, die auf dem Hackbrett spielten. Die Jugendgruppe des Trachtenvereins "Edelweiß"zeigte Plattler und Tänze, darunter den "Allgäuer Gauschlag" und das "Mühlradl".
Weitere Liedvorträge der Singgruppe sowie der Bandeltanz beendeten das über zwei Stunden dauernde abwechslungsreiche Programm.
