Von Franz Kustermann, Bad Grönenbach - Heiße Diskussionen sind um die geplanten Maßnahmen des Schulverbandes Bad Grönenbach entbrannt: Der Kneippkurort will im kommenden Jahr seine Grundschule grundlegend sanieren und erwartet von den beiden Mitgliedsgemeinden Wolfertschwenden und Woringen, dass sie dieses Vorhaben über die Vermögensumlage mitfinanzieren. Während Woringen für den entsprechenden Haushaltsplan stimmte, will Wolfertschwenden die Kosten der Sanierung nicht mittragen. Wolfertschwenden und Woringen haben eigene Grundschulen und schicken daher keine Kinder der ersten vier Klassen in den Kneippkurort. Wie Bad Grönenbachs Bürgermeister und Schulverbands-Vorsitzender Dieter Goos bei einem Pressegespräch in der Schule ausführte, habe er schon Verständnis für die Haltung Wolfertschwendens. Man müsse dies aber so sehen: Die Sanierung des Eternit-Daches, der Einbau einer Isolierung, von neuen Fenstern und eines wirkungsvollen Sonnenschutzes wäre schon vor Jahren nötig gewesen. Damals habe Wolfertschwenden noch Schüler in der Schule gehabt und ganz selbstverständlich mit gezahlt. Keinen Zweifel gebe es an der Notwendigkeit der Maßnahmen: Das nur mit etwa zehn Grad ausgestattete Dach sei an mehreren Stellen undicht; das Wasser müsse mit Eimern aufgefangen werden. Die darunter liegende, nur 40 Millimeter starke Styropor-Isolierung sei an machen Stellen nicht Flächen deckend vorhanden.
Die Folge sei im Sommer brütende Hitze und im Winter eisige Kälte in den oberen Klassenzimmern. Wie die Grundschule seien auch die Fenster schon 40 Jahre alt, teilweise 'blind' und eine erhebliche Kältebrücke. Und wenn schon ein Gerüst aufgestellt werde, wäre es ein Unding, wenn nicht ein entsprechender Sonnenschutz gleichzeitig mit angebracht würde. 'Erst die Klassenzimmer, und zum Schluss erst wir!' Dieser Devise entsprechend wolle man, so Rektor Otto Schmid, Lehrerzimmer, Verwaltungsräume (Böden, Tapeten und Mobiliar) erst dann sanieren, 'wenn mal Luft drin ist'. Nach der Sanierung solle es bei den 'enormen Energiekosten der Schule' (derzeit bei rund 39000 Euro jährlich) spürbare Einspareffekte geben. Natürlich wäre es nach Aussagen von Schul-Architekt Johannes Jenn sinnvoll, gleich auch eine Fassadendämmung vorzunehmen. Doch allein die Isolierung der Südost-Fassade würde 75000 Euro kosten. Aus Rücksicht auf die Gemeindehaushalte, so Goos, werde diese Maßnahme aber noch auf 'unbestimmte Zeit' zurück gestellt. In den vergangenen 40 Jahren habe es an der Grundschule 'keinerlei substanziellen Sanierungen' gegeben und jetzt 'haben wir, auch im Interesse unserer Jugend, keine Wahl mehr'. Die Kostenschätzung für die Dachsanierung und die Isolierung beläuft sich auf rund 121000 Euro, die neuen Fenster (inklusive Nebenarbeiten) kosten 228000 Euro und der Sonnenschutz 67000 Euro.