Naturschutz: Heimische Schlangen stark gefährdet - Landkreis Lindau startet Schutzprojekt

20. Juni 2012 15:17 Uhr von Allgäuer Zeitung
Landratsamt Lindau

Hilfe aus der Bevölkerung notwendig

Heimische Schlangenarten, wie Ringelnatter, Kreuzotter und Schlingnatter werden immer seltener. Noch vor 40 Jahren gehörten die Tiere jedoch zum alltäglichen Leben der Menschen. Die Regierung von Schwaben und die Untere Naturschutzbehörde Lindau planen deshalb Hilfsmaßnahmen zur 'Stützung und Förderung der berbliebenen Vorkommen'. Damit der Landkreis Lindau und die Naturschutzbehörde einen Überblick über die aktuelle Bestandssituation bekommt, werden derzeit Freilanduntersuchen in ausgewählten Lebensräumen durchgeführt. Dazu benötigt die Behörde auch die Mithilfe aus der Bevölkerung. Unter der Telefonnummer 08382-270351 oder unter der Email-Adresse: ursula.sauter-heiler@landkreis-lindau.de können Bürger die Sichtung einer der drei bedrohten Schlangenarten melden. Dabei sind Ort, Datum und - wenn verfügbar - ein Foto wichtig. Die ungiftige Ringelnatter erkennt man an den halbmondförmigen, gelben Flecken am Hinterkopf. Sie bewohnt vor allem Feuchtgebiete. Die Kreuzotter, die einzige heimische Gitschlange, erkennt man an der X-förmigen Zeichnung auf dem Kopf, dem dunklen Zickzackband auf dem Rücken und der geschlitzten Pupille. Die Kreuzotter bewohnt vor allem Moore und die angrenzenden lichten Nadelwälder. Die ungiftige Schlingnatter hat im Gegensatz zur Kreuzotter kein zusammenhängendes Rückenband. Die Kopfzeichnung ist sehr variabel. Die Pubille der Schlingnatter ist rund und überdas Auge verläuft ein dunkler Streif, der wie eine Maske wirkt. Im Gegensatz zur Kreuzotter und Ringelnatter liebt es die Schlingnatter eher trocken: Heckensäume, Raine, Bahndämme und strukturreiche Randbereiche von Obstgärten sind ihr bevorzugter Lebensraum.