Kaufbeuren | fro | "Die Lebenshilfe ist ein verlässlicher Partner mit gutem Ruf. Und sie ist ein Wirtschaftsfaktor", meinte Oberbürgermeister Stefan Bosse beim Hebauf für die neue Wohnanlage der Einrichtung in der Alten Poststraße. Denn nicht nur 33 Menschen mit Behinderungen sollen dort neue Wohnungen bekommen, sondern die Lebenshilfe investiert etwa 3,7 Millionen Euro - und es entstehen 30 Arbeitsplätze.
Im Januar begannen die Abbrucharbeiten auf dem 4000 Quadratmeter großen Areal, auf dem früher die Firma Nussbaum produzierte. Drei Monate später fand der Spatenstich für zwei Gebäudekomplexe statt, in denen die Wohnungen für Menschen mit hohem Pflegebedarf und ein Verwaltungstrakt der Lebenshilfe untergebracht werden sollen.
Dahinter entstand ein Holzgebäude als neue zentrale Hausmeisterei, berichtet Volker Holata, Geschäftsführer der Wertachtal-Werkstätten. Die Häuser seien so konzipiert, dass den Bewohnern keine Barrieren im Weg stehen und sie ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen können. Dabei seien auch ökologische Kriterien bedacht worden, so Holata weiter.
So wurde auch ein 15 Meter tiefer Brunnen gebaut, dessen Grundwasser mittels eines Wärmetauschers Energie zum Heizen der Gebäude abgibt, erläutert Wolfgang Seibt, Technischer Leiter der Werkstätten. Das dabei entnommene Wasser wird dann über einen "Schluckbrunnen" dem Grundwasser wieder zurückgeführt, erklärt Seibt weiter.
Zum Hebauf mit anschließender Brotzeit waren neben dem OB, den Handwerkern, Bauarbeitern, Architekten und Ingenieuren auch viele Mitarbeiter der Lebenshilfe und deren Vorsitzende Yvonne Schur gekommen. Schließlich sei die Anlage ein Projekt, das die Lebenshilfe "ohne öffentliche Mittel und nur mit dem, was uns zur Verfügung steht", stemme, so Holata. Bosse lobte deshalb den Bau als "gut und mit Augenmaß".

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Bislang verlaufe der Bauprozeß ganz gemäß den Plänen, bestätigte Wolfgang Kimmig von der Geschäftsleitung der Lebenshilfe. Voraussichtlich im Herbst des nächsten Jahres können die Gebäude dann bezogen werden.