Bergkängurus Familie Hollenrieder hält in Aufkirch sogenannte Wallabys aus Tasmanien">

Artikel: Haustiere und Spielgefährten

12. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Bergkängurus Familie Hollenrieder hält in Aufkirch sogenannte Wallabys aus Tasmanien

Aufkirch | fro | "Ich verstehe nicht" - so lautet der Legende nach die Bedeutung des Namens Känguru. Denn das soll die Antwort der Aborigines, der australischen Ureinwohner, gewesen sein, als britische Seefahrer Ende des 18. Jahrhunderts sie nach dem Namen des hüpfenden Tieres fragten. Sandra Hollenrieder aus Aufkirch hingegen versteht ihre Kängurus. Denn, wenn etwa Stammvater "Bambam" vor dem Fressnapf steht, ist seine Absicht klar. Zumal der Chef im Gehege sich von Gästen wenig beeindruckt zeigt und relativ gelassen an seiner Mohrrübe nagt.

Zudem sind die scharfen Krallen vor allem an den größeren Hinterläufen nicht zu übersehen. Zusammen mit ihrem Mann Markus (32) hält Sandra Hollenrieder (29) in einem Freigehege neben dem elterlichen Hof derzeit fünf "Bennetwallabys". Die grau-braunen Gebirgskängurus aus Tasmanien gehören zu den Zwerg-Rotnackenbeuteltieren. Das sind robuste, knapp einen Meter große und 30 Kilo schwere Tiere, die aufgrund ihrer Herkunft von der südlich Australien vorgelagerten Insel Temperaturenschwankungen bis zu 60 Grad Hitze aushalten, erklärt Hollenrieder. "Die sind ganz unkompliziert und winterfest", sagt er. Den Pflanzenfressern reichen Heu und Gras von den Wiesen Aufkirchs sowie Mais oder Pellets.

Vor fünf Jahren sah Hollenrieder einen Bericht über die Tiere im Fernsehen. "Es ging über eine Zucht in Franken. Von dort haben wir uns dann ein Paar gekauft", erzählt Sandra Hollenrieder. "Bambam" und seine Gefährtin "Skippy" sorgten seitdem jedes Jahr für Nachwuchs. Da die Säugetiere eine neunmonatige Tragezeit haben, gab es fünf Kinder, wovon zwei allerdings starben. Der Jüngste ist zwar putzmunter, aber noch ohne Namen. "Wir wussten sein Geschlecht noch nicht." Denn die Jungtiere krabbeln als mausgroße Neugeborene in den Bauchbeutel, wo sie einige Monate bleiben. "Etwa ein halbes Jahr sind sie permanent da drin. Da sieht man nur ihren Kopf oder die Füße herausgucken", so Hollenrieder.

Für das Paar sind ihre fünf Wallabys nur Haustiere - eine Zucht oder ein Fleischhandel kommen für sie nicht in Frage. Stattdessen erfreuen Skippy und Co. die beiden Kinder der Hollenrieders. Die Zwergkängurus fressen aus der Hand oder lassen sich streicheln. Kein Wunder, dass manchmal sogar der Kindergarten vorbeikommt.

Gefährlich sind die Tiere nicht und boxerische Einlagen können die Zwergkängurus ohnehin nicht leisten. Hollenrieder: "Hunden gegenüber sind sie sehr ängstlich, denn das sind natürliche Feinde." Die Wallabys seien weniger angriffslustig als ihre großen Vettern. Im Charakter seien die Tiere eher neugierig und teilweise zutraulich. "Sie sind auch amüsant anzuschauen. Bambam wirft dann einen Stecken hoch und fängt ihn auf, oder sie spielen mit den Katzen", erzählt Sandra Hollenrieder.