Kempten (pa). - Einen alten Vorschriften-Zopf, der aus dem Jahr 1979 stammte, hat jetzt der Stadtrat abgeschnitten. Mit der Folge, dass die Kemptener nun selbst entscheiden können, wie ihre Hausnummern aussehen sollen. In der bisher geltenden Satzung waren, wie berichtet, Maße und Design der Schilder vorgeschrieben: 20 mal 25 Zentimeter groß, blau emailliert mit weißen Zahlen und Buchstaben drauf.
Daran hatten sich freilich schon seit Jahren immer weniger Bürger gehalten und Hausnummern nach eigenem Geschmack angebracht. Manche, was bisher schon möglich war, mit einer Ausnahmegenehmigung der Verwaltung, die meisten allerdings ohne. Jetzt, nach dem einstimmigen Beschluss des Stadtrats, kann jeder selbst entscheiden, ob seine Hausnummer aus Eisen geschmiedet, in Stein gehauen, getöpfert oder doch nostalgisch blau emailliert sein soll. Allerdings, das ist weiterhin Vorschrift, muss sie 'von der Straße aus deutlich sichtbar' sein und darf nicht durch Bäume, Vorbauten, Markisen oder andere Sichthindernisse verdeckt sein. Außerdem muss außer der Nummer auch in Zukunft der Straßenname bei jedem Haus angebracht sein. Das sei keine Gängelung, so die Verwaltung, sondern schon deshalb erforderlich, um bei Gefahr Rettungsdiensten und Feuerwehr die Orientierung zu erleichtern.