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Harte Arbeit bei 45 Grad am Schmelzofen

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Harte Arbeit bei 45 Grad am Schmelzofen

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    Kempten (az). - Begonnen hat alles vor 60 Jahren mit etwa zehn Mitarbeitern: Adam Hönig gründete 1946 die Kemptener Eisengießerei Adam Hönig AG. Heute hat das Unternehmen im Stadtteil Steufzgen 180 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von fast 25 Millionen Euro (im Jahr 2005). Adam Hönig führte das Unternehmen bis zu seinem Tod 1983. Zuvor hatte er seinen Sohn, Hans Hönig, und den Schwiegersohn Gustav Mekiska in die Leitung aufgenommen, die die Gießerei danach weiterführten. Beide verstarben nur innerhalb weniger Wochen im Jahr 2003. Bis Ende 2004 wurde das Unternehmen von Interims-Vorstand Stefan Weigert gesteuert. Seit 2005 ist mit Roland Hübner ein neuer Vorstand in der Firma, der bereits vorher in der Gießereibranche etabliert war. Besitzer des Unternehmens sind nach wie vor die Familien Hönig und Mekiska. Wie Roland Hübner erläutert, ist die Adam Hönig AG eine Kundengießerei mit Modellbau und Konstruktionsberatung. Produziert werden Guß-Rohlinge, die Maschinenbetten und Grundbestandteile für andere Maschinen bilden - vom Turbolader-Gehäuse bis zur Seilrolle von Schiffskränen. 6000 bis 7000 verschiedene Modelle werden dort verarbeitet - mit einem Stückgewicht zwischen einem Kilo und 8500 Kilo. Die aktuelle Monatsproduktion liegt bei 1000 Tonnen. Zu den Kunden der Eisengießerei gehören namhafte Hersteller in der Region: Deckel Maho Pfronten, Liebherr Kempten und Biberach, Grob Mindelheim, Bihler Halblech, BHS Getriebe Sonthofen oder Dornier Lindau.

    Außerdem ist das Unternehmen dabei, den Markt in Österreich und der Schweiz mit Gussprodukten zu versorgen. In den vergangenen Jahren wurden kräftig investiert: in die Sandaufbereitung, Kranbahnen und die Produktions-Steuerungsanlage. Der Stolz von Hübner ist aber die Belegschaft: 'Wir haben leistungsstarke und gut ausgebildete Leute.' Und die haben bei 45 Grad in der Gießerei einen harten Job. Auch bei Mehr- und Samstagsarbeit sei auf die Mitarbeiter Verlass. Wohl einer der Gründe, warum sich das Unternehmen 'in einer guten wirtschaftlichen Situation befindet', so der Vorstand. Deshalb erhielten die Beschäftigten zum 60. Geburtstag Geld- und Sachgeschenke. Außerdem spendete die Eisengießerei an die Feuerwehr Kempten, das Rote Kreuz, Malteser, Johanniter sowie an die Kindergärten St. Franziskus und Arche Noah insgesamt 5000 Euro. Seit 1995 ist das Unternehmen zertifiziert. Derzeit strebt Hönig ein Umwelt-Audit (ISO DIN 14001) an, das bis Ende des Jahres abgeschlossen sein soll. Das, so Hübner, werde auch den Anliegern zugute kommen. Heuer wurden bereits rund 50 000 Euro in Umweltschutzmaßnahmen investiert. Jetzt werde überlegt, den vorhandenen Kupolofen durch zwei neue Elektroöfen auszutauschen. Hübner: 'Das wäre ein großer Beitrag für die Umwelt und die Anwohner.'

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