Tourismus Fischinger Gemeinderat fordert schlüssigere Konzepte">

Artikel: Harsche Kritik an Allgäu Marketing

11. Oktober 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Tourismus Fischinger Gemeinderat fordert schlüssigere Konzepte

Fischen | wir | Knapp 14000 Euro mehr als den ursprünglich errechneten Beitrag in Höhe von 6700 Euro zahlt die Gemeinde Fischen für das Jahr 2008 an die Allgäu Marketing GmbH. Die Zustimmung zu dieser Finanzspritze gab der Gemeinderat nur nach teils harscher Kritik an der Arbeit und der Effizienz an der Dachorganisation für die allgäuweite Werbung. Tenor: 2008 ist ohnehin schon gelaufen, aber im kommenden Jahr wird sich "Allgäu Marketing" den Tourismus-Gemeinden, die einen erheblichen Teil des Budgets mittragen, mit einem schlüssigen Konzept präsentieren müssen.

Nicht nur handwerkliche Fehler kritisierten die Gemeinderäte. Auch die selbstverständliche Erwartungshaltung gegenüber den Gesellschaftern, den Etat nun aufzustocken, obwohl man gewusst habe, dass EU-Mittel auslaufen, sorgte für Ärger.

Einig war sich das Gremium zwar, dass eine Dachmarke für das Allgäu richtig und wichtig ist. Von der Effizienz war man aber wenig überzeugt. So kritisierte Peter Vogt (CSU) die Präsenz bei vielen Events und Messen als "bescheiden" , stellte die zu dünne Personaldecke in Frage und empfand es als "traurig", dass eine Tourismusgemeinde wie Fischen im Gesellschafter-Ausschuss nicht einmal vertreten sei. Emil Strobel (FW) kritisierte vor allem den Schlüssel, nach dem die Gesellschafter ihre Beiträge zu zahlen haben.

Hotels und kreisfreie Städte hätten einen unverhältnismäßig großen Einfluss. Sein Fraktionskollege Toni Müller warf den Marketingfachleuten vor, es nicht verstanden zu haben, Ideen aus der Region zu bündeln.

Bürgermeister Edgar Rölz schlug vor, dem Verband eine "faire Chance" zu geben, weil die Werbung mit der Dachmarke "Allgäu" grundsätzlich richtig sei und die GmbH es mit ihrem schmalen 1,7-Millionen-Euro-Etat im Wettbewerb um neue Gäste erheblich schwerer habe als finanziell gut ausgerüstete Destinationen wie Tirol oder Vorarlberg. Allerdings müsse die Entscheidungsstruktur neu überdacht werden.