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Harfen und Bässe selbst gefertigt

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Harfen und Bässe selbst gefertigt

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    Bei Instrumentenbaukurs auch neuartiger Kontrabass gezimmert Wangen (ins). Wer sein Instrument unter den eigenen Händen entstehen lässt, entwickelt eine tiefere Beziehung zum Musizieren. Mit diesem Gedanken hat die Jugendmusikschule in Wangen einen sechstägigen Instrumentenbaukurs veranstaltet. 25 Kinder, Frauen und Männer im Alter zwischen sieben und 77 Jahren stellten Elementarbässe, Kontrabässe, Harfen, Scherr-Zithern und Saitentambourine her.

    Schon zum zweiten Mal holte Organisatorin und Harfenlehrerin Simone Häusler die Klangwerkstatt aus Bad Wald nach Wangen zum Instrumentenbaukurs. Die Klangwerkstatt hat seit 30 Jahren einen Namen, und entsprechend kamen die Kursteilnehmer aus dem ganzen süddeutschen Raum. Einige sind blutige Anfänger, wie der zwölfjährige Philipp Bornert aus Ettenheim. Er hat sich aus Ahornholz einen Kontrabass gebaut und ist stolz darauf, das Instrument innerhalb von sechs Tagen fertiggestellt zu haben. Etwas Erfahrung brachte Arnold Schäfer aus dem Odenwald mit. Nachdem er vor zwei Jahren selbst ein Saitentambourin gefertigt hatte, zimmerte er sich jetzt eine Elementarbassgeige. Schäfers Hobby ist die Musik. Er leitet zwei Chöre und einen Blockflötenkreis. Der Bass soll den Flötenkreis bereichern. Für die Elementarbässe stellten die Kursleiter farbenfrohe Beizen zur Verfügung. Kräftige Rot- und Grüntöne zieren die aus Sperrholz hergestellten, vereinfachten Bassgeigen. 'Ein Elementarbass ist ein Einstiegsinstrument' erklärt Simone Häusler. Die Farbe soll den Kindern, die es spielen, einfach Spaß machen. Bei diesem Kurs sind aber auch echte Profis dabei. Einige Lehrer verschiedener Musikschulen sind extra nach Wangen gekommen, um den neuentwickelnten 1/16tel-Kontrabass zu bauen. Dominik Uhrmacher von der Klangwerkstatt und Song Choi von der Musikschule Wangen haben ihn erdacht. Dieses Instrument stellt laut Häusler einen bedeutenden Schritt in der Musikwelt dar: 'Es gibt immer zu wenige Kontrabassspieler, weil dieses große Instrument erst ab einem gewissen Alter gespielt werden kann.' Der 1/16-Kontrabass ist dagegen für Kinder spielbar. Das Material für die Instrumente sowie sämtliches Handwerkszeug brachte die Klangwerkstatt mit. Wichtigster Baustoff ist Ahornholz. Nachdem die Instrumentenbauer tagelang gesägt, gefeilt, gehobelt und geleimt hatten, galt es, Saiten aufzuziehen und zu stimmen. Mit dem Ergebnis sind alle zufrieden: 'Die Instrumente stehen denen in nichts nach, die im Handel erhältlich sind', ist sich Simone Häusler sicher.

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