Lindenberg(maf). - Sommerzeit ist Motorradzeit. Doch Hans-Jürgen Klöck und seine Kollegen von den Motorradfreunden Lindenberg denken zum Teil schon im Winter wieder an die Biker-Saison. Denn neben etlichen anderen Aktivitäten veranstalten die 'MF Lindenberg' jedes Jahr ein Motorradtreffen - und das will gut vorbereitet sein. Die BZ befragte den 38-jährigen Alpina-Mitarbeiter und begeisterten Motorradfahrer während der Aufbauarbeiten zum Lindenberger Treffen, das ab morgen bei der Sternwarte stattfindet. Seit wann gibt es die Motorradfreunde Lindenberg schon? Klöck: Die Gründung war 1987, also vor 15 Jahren. Wir unternehmen regelmäßig zusammen Ausflüge und Fahrten zu den Motorradtreffen anderer Clubs. Höhepunkt des Vereinslebens ist jedes Jahr unser Treffen bei Lindenberg. Heuer ist es das 14. Darüber hinaus haben wir bei Wiedergeltingen ein Vereinsheim, wo wir unsere monatlichen Versammlungen abhalten. Da geht es allerdings immer recht locker zu. Denn Entscheidungen werden bei uns grundsätzlich von allen getroffen, die da sind. Ich bin kein Vorsitzender im klassischen Sinn. Momentan haben wir 29 Mitglieder. Das waren früher schon einmal mehr. Vor allem würden wir es begrüßen, wenn wieder mehr junge Leute zu uns stoßen. Haben die Jungen kein Interesse mehr am Motorradfahren? Klöck: Das glaube ich nicht. Denn Motorradfahren ist eigentlich nach wie vor bei allen Altersschichten sehr beliebt. Der Trend geht einfach in eine andere Richtung. Früher waren Motorradclubs und -treffen sehr beliebt.
Dort wurde kein Eintritt verlangt, die Getränke sind relativ billig und der Ansturm groß. Den Jugendlichen von heute scheint diese Art von Fest nicht mehr zu gefallen. Das Lindenberger Motorradtreffen ist aber wegen Nachwuchsmangels noch nicht in Gefahr, oder? Klöck: Bisher auf jeden Fall nicht. Wir haben vielleicht nicht so viele Mitglieder. Aber die, die dabei sind, packen auch richtig an. Das sieht man allein schon daran, dass viele in den vergangenen Tagen gleich nach Feierabend auf das Festgelände gekommen sind, um beim Aufbauen zu helfen. Da bin ich schon zufrieden. Und so ein Motorradtreffen macht ja nicht nur beim Aufbauen und beim Fest selbst Arbeit. Wir sind mehr oder weniger das ganze Jahr damit beschäftigt, das Treffen zu organisieren, Bands aufzutreiben und zu buchen und vieles mehr. Mit wie vielen Bikern rechnet Ihr? Klöck: So eine Veranstaltung ist natürlich sehr stark vom Wetter abhängig. Aber die Aussichten sind ja einigermaßen anständig und rund 500 Gäste dürften schon kommen. In früheren Jahren war der Andrang aber auf jeden Fall größer. Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen einem Motorradclub und den Motorradfreunden? Klöck: Bei uns Motorradfreunden kann man ohne Probleme Mitglied werden und wir sind einfach ein lockerer Haufen, der ein gemeinsames Hobby hat. Bei den Motorradclubs oder kurs MCs tut man sich schon schwerer, wenn man beitreten will. Das sind zum Teil verschworene Gemeinschaften. Deshalb machen die MC-Mitglieder normalerweise mit einem großen, aufgenähte Club-Emblem auf der 'Kutte', der Leder- oder Jeansjacke, deutlich, dass sie zu einer bestimmten Biker-Vereinigung gehören. Und auch wenn es um Schlägerein oder Ähnliches geht, sind die Club-Mitglieder in der Regel schon rauher drauf als wir. Das Lindenberger Motorradtreffen findet ab dem morgigen Samstag auf einer Wiese zwischen B12-Überführung und Sternwarte östlich des Dorfes statt. Ab 16 Uhr gibt es Spiele auf dem Festgelände. Um etwa 20 Uhr startet dann eine Fackelfahrt von Lindenberg zum Festplatz. Dort spielt anschließend die Band 'Trubadixs', um Mitternacht ist Pokalverleihung. Am Sonntag klingt das Treffen mit einem Frühstück aus.