Kempten (prb). - 'Der Kontakt zur Handwerkskammer ist unverzichtbar, aber dennoch wollen wir die Identität unserer Kreishandwerkerschaft Kempten bewahren', machte Kreishandwerksmeister Walter Gebele seinen Standpunkt auf der Jahresversammlung der Kreishandwerkerschaft Kempten deutlich. Vorangegangen war der Jahresversammlung eine gemeinsame Sitzung mit dem Vorstand der Handwerkskammer Schwaben, die Walter Gebele als sehr konstruktiv bezeichnete. Gebele betonte, dass ihm persönlich die Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer sehr wichtig sei. Er werde weiter daran arbeiten, eine alle Seiten zufrieden stellende Lösung zu finden, wobei er auch einer intensiven Zusammenarbeit nicht abgeneigt sei. Die eigene Identität bleibe für ihn jedoch eine unverzichtbare Forderung. Positiv bewertete der Kreishandwerksmeister die Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft Memmingen-Mindelheim. Er habe regelmäßig Kontakt zu Kreishandwerksmeister Ludwig Demmeler und sie pflegten einen guten Dialog. Bestens bewährt habe sich auch die Wahrnehmung der Geschäftsführung beider Kreishandwerkerschaften durch einen gemeinsamen Geschäftsführer. Wenn die Handwerksorganisationen, wie Innungen oder Kreishandwerkerschaft, zukunftsfähig bleiben wollen, dann ist eine stärkere Zusammenarbeit unbedingt erforderlich, waren sich alle Obermeister einig.
Hans-Peter Rauch, Obermeister der Fleischer-Innung Kempten-Oberallgäu, hat hier etwa die Vision einer 'Kreishandwerkerschaft Allgäu', denn um etwas zu bewegen und insbesondere in der Öffentlichkeit und der Politik Gehör zu finden, seien große Organisationen erforderlich. Unterstützung bekam Peter Rauch dabei auch von Maximilian Hartmann, Landesinnungsmeister des Lackierer- und Malerhandwerks, der als Gast an der Versammlung teilnahm. Hartmann forderte eine politische Vertretung des regionalen Handwerks, für das Fachliche seien die Fachverbände zuständig. So sieht auch Geschäftsführer Gottfried Voigt den Schwerpunkt seiner Tätigkeit neben der Büroleitung in den Kontakten, die die Kreishandwerkerschaft zwischen den Betrieben und der Öffentlichkeit herstelle und pflege. Der Kontakt zu Behörden, Kommunen und der Politik müsse intensiviert werden. Positiv war dieses Mal, im Gegensatz zu dem Jahr zuvor, der Ausblick des Kreishandwerksmeisters auf die wirtschaftliche Entwicklung. Die Lage habe sich deutlich verändert - wenngleich noch nicht grundsätzlich entspannt. Das Handwerk blicke wieder optimistischer in die Zukunft. Zwar sei noch keine Trendwende im Bereich 'Stellenabbau' festzustellen, doch Konjunktur und Nachfrage hätten sich deutlich verbessert. Zum Schluss kündigte Gebele noch an, dass er bei den nächstes Jahr anstehenden Wahlen nicht mehr für das Amt des Kreishandwerksmeisters zur Verfügung stehen werde. 'Nach zehn Jahren braucht es frischen Wind mit einer dynamischen Mannschaft', ermunterte Gebele die jüngeren Kollegen.