Marktoberdorf (af). - Mitarbeiter von AGCO/Fendt können das Marktoberdorfer Anton-Schmid-Hallenbad günstiger besuchen. Weil darüber der Stadtrat nicht in Kenntnis gesetzt worden war, herrschte in dessen jüngster Sitzung noch Diskussionbedarf. Dabei stellte Bürgermeister Werner Himmer klar, dass die Entscheidung allein er getroffen und sie daher allein zu verantworten habe und außerdem die Aktion bis Jahresende befristet ist. An sich, so folgte die Mehrheit im Stadtrat der Argumentation des Bürgermeisters, sei die Idee gut. So sei es möglich, vielleicht neue Badegäste anzulocken. Denn statt 3 nur noch 1,50 Euro zahlen zu müssen, sei attraktiv. Zumal 'es kein großer Klimmzug ist, was wir da weniger einnehmen', sagte Himmer. Es sollte eine Art Dankeschön an den größten Arbeitgeber und Gewerbesteuerzahler der Stadt im Jubiläumsjahr von Fendt (75 Jahre Dieselross) sein. Dieses Angebot soll auch nur bis Ende Dezember gelten. Dass solche Zugeständnisse gemacht werden, sei nicht unüblich, hieß es aus den Reihen der Stadtvertreter. Nur: Sie wollten darüber auch informiert werden und nicht erst aus der Allgäuer Zeitung davon erfahren.
So versprach Himmer, beim nächsten Mal rechtzeitig zu berichten. Waltraud Joa (SPD) begrüßte vor allem die Maßnahme, auch Hartz IV-Empfängern günstigeren Eintritt ins Hallenbad zu gewähren. 'Das ist eine tolle Lösung.'Dagegen mahnte Walter Schilhansl (CSU) die grundsätzliche Gleichbehandlung aller Badegäste an. Er erinnerte an Anträge des Kreisjugendrings, unter anderem ausgebildeten Jugendgruppenleiter zu einem günstigeren Preis baden zu lassen. 'Das haben wir damals abgelehnt.' Und weiter: 'Wir waren immer gut beraten, keine Unterschiede zu machen.' Ein anderes Thema sei es, wenn ein Unternehmen für seine Mitarbeiter ein großes Kartenkontingent ordere. Dann ließe sich durchaus über einen Rabatt sprechen. Ergänzend stellte Geoffrey Cheeseman (SPD) fest: 'Der Preis für das Hallenbad ist unschlagbar. Wir haben ein tolles Angebot, was wir nicht noch billiger machen müssen.'Klara Knestel (Grüne) hatte seinerzeit im Kulturausschuss nachgefragt, ob sich die Stadt nicht an die Rabattaktion einer großen Lebensmittelkette anhängen könne. Beim Kauf von heimischen Produkten sei bei einer gewissen Anzahl von Stempeln im Heftchen der Eintritt für Bergbahnen, Erlebnisbäder und anderes preiswerter. Laut Himmer werden Gespräche mit dem Unternehmen geführt, doch sei noch kein Abschluss erzielt worden.