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Hallenbad: Grünes Licht für 1,5-Millionen-Sanierung

Marktoberdorf

Hallenbad: Grünes Licht für 1,5-Millionen-Sanierung

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    Hallenbad: Grünes Licht für 1,5-Millionen-Sanierung
    Hallenbad: Grünes Licht für 1,5-Millionen-Sanierung Foto: sigi huttner

    Auch wenn das 1966 erstellte und 1993 total umgebaute Marktoberdorfer Anton-Schmid-Hallenbad nicht mit spektakulären Attraktionen aufwarten kann, ist es bei Einheimischen und Auswärtigen dennoch gefragt. Dies nicht zuletzt wegen seiner günstigen Eintrittspreise. Dass nun, 16 Jahre nach der letzten, 15 Millionen Mark (7,7 Mio. Euro) teuren Generalsanierung und Erweiterung, schon wieder eine teure Modernisierung ansteht, verblüfft zunächst. Doch geht es dabei vor allem um Energiesparmaßnahmen. Der Stadtrat stimmte nach langer Diskussion der 1,5 Millionen Euro teuren Investition in einem ersten Bauabschnitt zu. Das bedeutet: Im Herbst bleibt das Bad für zehn Wochen dicht.

    Bürgermeister Werner Himmer hatte eingangs daran erinnert, schon seit Jahren sei die Senkung der Betriebskosten Thema. Ziel sei denn auch eine Kostenminimierung, im Gespräch sei ein Einsparpotenzial von über 30 Prozent. Wenn man die Arbeiten angehen wolle, müsse der erste Abschnitt noch vor dem Winter erledigt sein. Konsens im Stadtrat sei auch, das Haus künftig mit Fernwärme zu betreiben. In diesem Zusammenhang betonte Himmer, der hier und da entstandene Eindruck, Stadtbaumeister Peter Münsch sei nicht für Fernwärme, sei falsch. Doch müsse ein Stadtbaumeister Planungen auch aus wirtschaftlicher Sicht betrachten.

    Sowohl bei einer Ortsbesichtigung als auch in der Sitzung richteten die Räte viele Fragen an das Bauamt und an Peter Galla vom gleichnamigen Buxheimer Planungsbüro. Sie hinterfragten immer wieder Angaben oder zogen sie in Zweifel. Zum Beispiel wurde von Andreas Wachter (CSU) und Peter Grotz (FW) kritisiert, dass zu wenig über den Ist-Zustand "alter" Anlagenteile bekannt sei. Zudem sei die Lüftung seit Jahren falsch eingestellt. Ebenfalls kritisch begleitet wurden Gallas Ausführungen zu einer künftigen Nacht-Abdeckungen des Innenbeckens zu Energieeinsparungen. Wolfgang Hannig (SPD) bemängelte, dass beim Außenbecken als "größtem Energiefresser" nichts gemacht werde. Dafür würden "unheimlich hohe Investitionen" nötig, sagte dazu Galla.

    Markus Singer (CSU) hielt Galla vor, die Einsparungen fielen nun doch "magerer aus als versprochen". Auch wichen die zuletzt vorgelegten Zahlen stark von denen ab, die Basis für die Entscheidung für den Planer gewesen seien. Die Grünen begrüßten die Energiespar-Aktivitäten. Doch beklagte Clara Knestel (Grüne), im Gremium breite sich ein "übler Ton" aus.

    Vehement für Fernwärme

    Trotz der zunächst scheinbar sehr distanzierten Haltung vieler Räte wurde letztlich bei lediglich vier Gegenstimmen dem Konzept des Planers zugestimmt. Für längere Debatten sorgte zuletzt die Entscheidung, welche Fernwärmeanschlussleistung "eingekauft" wird und ob ein Teil des Wärmebedarfs über einen gasbetriebenen Spitzenlastkessel abgedeckt werden soll. Bei Einbau des 15000 Euro teuren Kessels hätte man sich 400 kW Anschlussleistung erspart.

    Laut Stadtbaumeister Münsch hätte der Kessel unterm Strich zu Einsparungen von etwa 25000 Euro/Jahr geführt.

    Doch die Mehrheit des Stadtrates, allen voran Wolfgang Schmid (FW), vertrat vehement die Ansicht, man müsse voll zu Fernwärme stehen und dürfe nicht auf "den ganz plumpen Kundenfang des Gasversorgers" (Schmid) hereinfallen. Dieser hatte auf den letzten Drücker noch ein gutes Angebot gemacht.

    Für die vor allem energetische Gesamtsanierung veranschlagt Planer Galla 2,44 Mio. Euro, verteilt auf drei Bauabschnitte. Auf den ersten Teil entfallen 1,5 Mio. Euro (siehe Info-Kasten). "Galla hat überzeugt. Nach 15 Jahren muss ausgetauscht werden", kommentierte Jutta Jandl (SPD) den Beschluss.

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