Marktoberdorf/Ostallgäu(wu). - Wer derzeit seinen aufgeheizten Körper in einem der vielen Badeseen im Ostallgäu abkühlen will, kann dies guten Gewissens tun. Die Abteilung Gesundheitswesen im Landratsamt meldet: Alle Badegewässer im Kreis sind hygienisch einwandfrei. 'Unsere Badeseen sind in einem guten Zustand', sagt Dr. Frank Glogger, stellvertretender Leiter der Abteilung, die Wasser, Strand und Liegeflächen regelmäßig kontrolliert und bakteriologische Untersuchungen durchführt. Besonders unter die Lupe genommen werden die so genannten EG-Badegewässer, wie der Elbsee in Aitrang und der Ettwieser Weiher in Marktoberdorf. Diese Badegewässer beziehungsweise Badestellen von überregionaler Bedeutung werden von Anfang Mai bis Mitte September alle 14 Tage besichtigt und untersucht. Bei anderen Badegewässern werde dies zwar nicht so häufig, aber regelmäßig durchgeführt, sagt Glogger. Bei den Ortsbesichtigungen entnehmen so genannte Hygienesekretäre Wasserproben, die im Bayerischen Landesamt für Gesundheit- und Lebensmittelsicherheit in Oberschleißheim untersucht werden. Gesucht werden fäkalcoliforme und gesamtcoliforme Bakterien. Jedoch könne es sich dabei nur um Stichproben handeln, die eine Momentaufnahme seien, stellt Glogger klar.
Kriterien der Untersuchung Neben der bakteriologischen findet auch eine optische Untersuchung statt. So werfen die Fachleute ein Auge auf die Wasseroberfläche. Welche Farbe hat das Wasser, ist eine Ölspur zu sehen oder eine Schaumbildung? Schwimmen Gegenstände im Wasser? Danach macht sich der Prüfer ein Bild von der Durchsichtigkeit des Wassers. Mit der 'Secchi-Scheibe', die er im Wasser versenkt, bestimmt er die Sichttiefe. Bis zu zwei Meter tief sollte man sehen können, ein Meter ist laut Glogger noch tolerabel. Eine Ausnahme bilden hierbei Moorseen wie der Elbsee. Stichprobenartig werden auch die Umkleidekabinen, die Toiletten und die sanitären Einrichtungen begutachtet. Genau hingeschaut wird am Strand und auf den Liegeflächen, wo vor allem Glasscherben für Gefahr sorgen können. Allerdings ist Glogger kein Fall bekannt, bei dem in den vergangenen Jahren ein Badesee im Ostallgäu hätte gesperrt werden müssen. Ein natürliches Problem bringt die momentane Schönwetterperiode mit sich. Das Wachstum von Algen nimmt vermehrt zu. Durch Überdüngung werde dies noch verstärkt, sagt Glogger. Große Gefahr geht von den Algen aber nicht aus. Zwar könne die Blaualge giftig sein, dies komme aber eher selten vor. Gefährlich werde es dann erst, wenn man die Blaualge in größeren Mengen zu sich nimmt. Aber wer tut dies schon? Ein großes Vorkommen von Algen gibt es zur Zeit auch am Kuhstallweiher in Marktoberdorf, der zudem nicht ganz voll gelaufen ist. Dort wurden unlängst Wasserproben entnommen. Das Ergebnis liegt bereits vor. 'Der Kuhstallweiher ist bakteriologisch in Ordnung', sagt Dr. Frank Glogger. Die Abteilung für Gesundheitswesen im Landratsamt Ostallgäu hat unter anderen folgende Badeseen als hygienisch einwandfrei eingestuft: Alatsee (Füssen), Alpsee (Schwangau), Attlesee (Nesselwang), Bannwaldsee (Schwangau), Elbsee (Aitrang), Ettwieser Weiher (Marktoberdorf), Naturbad Gfällmühle (Obergünzburg), Naturbad Görisried, Faulensee (Rieden a. F.), Forggensee (Füssen), Naturbad Hagenmoos (Obergünzburg), Hopfensee (Füssen), Illasbergsee (Halblech), Kögelweiher (Nesselwang), Kuhstallweiher (Marktoberdorf), Oggenrieder Weiher (Irsee), Naturbad Rettenbach, Schmutterweiher (Roßhaupten), Schwaltenweiher (Seeg), Schwansee (Schwangau), Naturbad Untrasried, Naturbad Wald.