Aitrach | os | 'Schaut euch doch einmal um', forderte Moderatorin Carla Mayer die fünf Kellenberger- Kinder auf. 'All diese vielen Menschen sind wegen eurem Papa in die proppenvolle Aitracher Festhalle gekommen. Er ist jetzt ganz schön wichtig, euer Papa.' Das ließen sich Linus, Lilli, Fin und die Zwillinge Mattes und Malte nicht nehmen: Mit Mama Tatjana, Oma Helga, Repräsentanten aus Politik, Kirche und Wirtschaft, sowie zahlreichen Bürgern der Illertalgemeinde kamen sie zur Vereidigung von Thomas Kellenberger, der die Geschicke der 2600-Seelen-Gemeinde für die nächsten acht Jahre lenken wird.
Im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung überreichte Bürgermeister-Stellvertreterin Carla Mayer nach der Vereidigung einen überdimensionalen Rathausschlüssel an Kellenberger und sprach sich für ein offenes Miteinander und starkes Füreinander aus.
An dem dreistündigen bunten Abend sicherte Landrat Kurt Widmaier dem neuen Bürgermeister auch weiterhin die Unterstützung des Landkreises zu. Sein Wunsch: 'Aitrach ist eine Perle in der Kette des Landkreises Ravensburg, ob sie nun geografisch am Anfang oder deren Ende liegt, sie möge weiterhin glänzen.' Es gelte ein gut bestelltes Feld weiterhin fleißig zu beackern, um gute Ernten einzubringen.
Auch Amtskollege und Landtagsabgeordneter Paul Locherer sagte seine volle Unterstützung zu. Große Fußstapfen habe Amtsvorgänger Peter Alexa hinterlassen, meinte Bürgermeister Kurt König vom baden-württembergischen Gemeindetag. Er wünschte Kellenberger gute Nerven, viel Kraft und auch Glück für die kommenden Aufgaben.
'Präsent wie der Heilige Geist'
Er solle präsent sein, fast wie der Heilige Geist, riet der katholische Ortspfarrer Martin Rist, und wenn der berufliche Stress mal zu groß werde, könne er zur inneren Einkehr die Kirche besuchen. Sein evangelischer Amtskollege Peter Huhn schenkte ein Puzzle-Spiel, weil sich in den nächsten Jahren auch beruflich ein Gesamtbild ergebe. Er freue sich schon riesig auf den versprochenen Badesee, so Huhn.
Die Kenntnisse seines künftigen Chefs in Sachen Feuerwehr klopfte Kommandant Thomas Kreuzer ab und übergab Dienstplan und Funkmelder. Um weitere Unterstützung bat Wolfgang Depfenhart im Namen der Vereine. Günter Aumann, Vorsitzender des heimischen Gewerbevereins, hofft auf neue Betriebsansiedlungen, um die Arbeitsplatz-Situation und das Steueraufkommen zu verbessern.
'Mein Herz hängt an dieser Aufgabe', gestand Kellenberger in seiner Dankesrede. Seine Maxime sei, alles zu tun, was Aitrach, Mooshausen und Treherz voranbringe.
Umrahmt wurde das Programm von der Musikkapelle Treherz, dem Schülerchor der Grund- und Hauptschule Aitrach und dem heimischen Gospelchor. Übergangslos ging es dann in die 'fünfte Jahreszeit': Beim Stehempfang zeigten die Gardemädchen ihr Können, und die Lumpenkapelle heizte die Stimmung fasnetsmäßig an. Da wurden dann auch die Bürgermeisterkinder, die zwischenzeitlich geschlafen hatten, wieder richtig wach.