Die Gusswerk Waltenhofen H. Staab GmbH, eine Eisengießerei, hat am 23. Dezember Insolvenz angemeldet. Dies teilte Geschäftsführer Christoph von Platen gestern in einer Pressemitteilung mit. Der vorläufige Insolvenzverwalter und die Geschäftsführung "planen eine uneingeschränkte Betriebsfortführung des Gusswerks", heißt es darin weiter.
Hintergrund für diese Entscheidung sind laut von Platen "die durch die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise verursachten massiven Umsatzrückgänge." Betroffen seien 137 Mitarbeiter am Sitz des Unternehmens in Waltenhofen.
Wie die Geschäftsführung des Gusswerks weiter mitteilt, hat das Insolvenzgericht Kempten den Wirtschaftsprüfer Arndt Geiwitz zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Er habe bereits mehrfach seine Kompetenz in der Rettung von insolventen Unternehmen unter Beweis gestellt. Geiwitz ist laut von Platen Partner der Kanzlei Schneider Geiwitz & Partner mit über 200 Mitarbeitern an elf Standorten.
Das Gusswerk Waltenhofen wurde 1947 gegründet, 1953 übernahm es Heinz Staab als alleiniger Eigentümer. Nach seinem Tod 1986 wurde das Unternehmen in eine GmbH umgewandelt. Sie produziert unter anderem für den Werkzeug- und Sondermaschinenbau sowie die Automobilindustrie.
Betriebsrat und Insolvenzverwalter waren gestern in Verhandlungen und für Stellungnahmen nicht erreichbar. Waltenhofens Bürgermeister Eckhard Harscher sprach von einem schweren Schlag für einen der größten Arbeitgeber Waltenhofens und für die Gemeinde. Er hoffe inständig, dass der Betrieb im Unternehmen, das seit Jahrzehnten Teil von Waltenhofen und Heimat vieler Arbeitnehmer sei, in irgendeiner Form weitergehen werde.