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Artikel: Gurtbänder zum Wippen und duftende Holzspäne

17. Oktober 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
barbara frey

Waldweg Zwischen Gasthof Tobias (Durach) und Gasthof Adler (Bodelsberg) Infos und viele Spielmöglichkeiten

Durach/BodelsbergEinige Tage vor seiner offiziellen Eröffnung testete unsere Autorin Barbara Frey den Waldweg zwischen Durach und Bodelsberg mit drei Freundinnen und insgesamt neun Kindern zwischen zwölf Monaten und zehn Jahren.

Gleich vorweg ein kurzes Fazit: So abwechslungsreich wie der sich an der Durach entlang schlängelnde "Wasserweg" ist der zweite Baustein der dreiteiligen Reihe "Wald und Mensch" nicht. Wer aber die beiden Wege nicht dauernd vergleicht, kann dort viel Interessantes rund um den Wald erfahren.

Vom Gasthaus Tobias kommend lockt ein Wildschwein die Kinder erstmals von ihren Lauf- und Treträdern. Jedes will mal auf den Rücken des hölzernen Tieres klettern - der dreijährige Kilian weiß sogar, wer es geschnitzt hat: sein Haldenwanger Nachbar Eugen Fluhr. Die Mütter studieren in der Zwischenzeit den Wegweiser. In drei Richtungen geht es vom Wildschwein aus weiter.

Sie entscheiden sich, die angebotene Runde entgegen dem Uhrzeigersinn zu laufen und biegen rechts in einen geteerten Weg ein, der sich schnurgerade am Waldrand in Richtung Süden bewegt - viele hundert Meter lang. Abgesehen von roten Seilen, die zum Balancieren einladen, bietet die erste Strecke wenig Abwechslung.

Kurz vor der Einweihung sind noch nicht alle Aktionsbereiche an Ort und Stelle und einige Schilder fehlen noch. Aber ein mit Holzspäne ausgelegter Stichweg lässt Sehenswertes vermuten. Und tatsächlich: Bald taucht ein Unterstand auf, nebenan tiefe Löcher im Waldboden und wie Kohlebriketts geformte Erdklumpen - ein wieder belebter alter Torfstich.

Zurück auf dem Hauptweg geht es erst mal bergauf. Für Ferdinand und Kilian ist das zu anstrengend - "Mama, trag du mein Laufrad" verkünden beide solidarisch. Auch Collin tritt sein Rad jetzt bereit willig an den größeren Bruder Alvin ab. Und da die Zeit fortgeschritten ist, lässt die Gruppe die "Fliehburg" links liegen, ebenso etwas später den imposanten "Morauchelstein". Beide Denkmäler führten bis vor Kurzem ein Dornröschendasein und haben es dem Waldweg zu verdanken, dass sie nun vom Gestrüpp befreit der Öffentlichkeit zeigen dürfen.

Nicht zum Spielen gedacht ist ein Jägerstand, der sich zwischen den beiden Attraktionen befindet - da Daniel, Sarah, Kilian, Ferdinand und Franziska aber noch nicht lesen können, ignorieren sie den Hinweis auf die "forstliche Einrichtung" und erobern das Bauwerk für sich.

Kurz bevor sich der Rundweg vor dem Anstieg zum Gasthaus Tobias wieder schließt, ist dann noch einiges geboten. Ein tolles Baumhaus, das scheinbar zwischen den Bäumen schwebt, zwei Gurtbänder die, von Mamas Hand gestützt, zum Balancieren, wippen und hüpfen einladen. Und schließlich ein Platz, an dem alle die Zeit vergessen: Eine Schlange aus Baumstämmen. Ein Haufen Holzspäne, der betörend nach harzigem Holz duftet. Ein kleiner Weg, der Überraschungen bietet. Bunte Buchenblätter, die, in die Abendsonne geworfen, über lachende Kinder regnen - ein Moment voller Glück, Farben und Wärme.

DerWaldweg wird morgen, Samstag, 10.30 Uhr in Bodelsberg mit einem großen Fest und vielen Attraktionen eröffnet. Dazu feiert die Firma Dengel ihr Jubiläum "20 Jahre Energiezentrum Kempter Wald".