Im Ostallgäu sinkt der Hektarpreis für landwirtschaftliche Flächen Ostallgäu (bkl). Um 40 Prozent ist der Preis je Hektar für landwirtschaftlich genutzte Fläche im Landkreis Ostallgäu in den vergangenen zwölf Jahren gesunken (siehe Grafik). Kostete 1987 der Hektar ohne Gebäude und Inventar noch knapp 64 000 Mark, so mussten Landwirte im vergangenen Jahr nur noch 39 400 Mark hinlegen. Die Zahlen, die das Landesamt für Statistik für den Landkreis nun veröffentlichte, liegen weit unter dem schwabenweiten Durchschnittspreis, der für 1999 ermittelt wurde: So kostete im Bezirk der Hektar im Schnitt 55 000 Mark das sind über 15 000 Mark mehr als im Ostallgäu.
Auch bayernweit gab es im vergangenen Jahr große regionale Unterschiede hinsichtlich der Entwicklung und Höhe der durchschnittlichen Kaufwerte. So kostete beispielsweise in Unterfranken der Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche nur 31 600 Mark, in Oberbayern hingegen zahlten die Landwirte mit 77 300 Mark mehr als doppelt so viel.
'Der Preis ist abhängig von der Infrastruktur, die das Land umgibt', erklärt Erwin Weiß vom Amt für Landwirtschaft in Kaufbeuren. Wird eine Fläche zum Verkauf angeboten, die etwa nahe des Münchner Flughafens oder im Einzugsbereich einer Stadt wie Garmisch-Partenkirchen liegt, sei der Preis höher. Dies erkläre auch die unterschiedlichen Preise innerhalb des Bezirks. So sind die Flächen im Oberallgäu, wo der Fremdenverkehr stärker auf die Grundstückspreise einwirkt, teurer als im Ostallgäu. 'Zudem strahlt der Bereich um Kempten stark aus', sagt Weiß.
Der kontinuierliche Rückgang der Hektarpreise in den vergangenen Jahren liegt nach seiner Auskunft an der wirtschaftlichen Situation der Betriebe. Nachdem die Preise für Erzeugnisse wie Milch oder Zuchtrinder 'rapide nach unten fielen', seien auch die Grundstückspreise zurück gegangen, erklärt Weiß. 'Die Nachfrage wird immer geringer. Und die bestimmt nun einmal den Preis.' Eines wisse er allerdings sicher: Dies liege nicht an der Qualität der Flächen.