Von Benjamin Schwärzler |EllhofenDer Gemeinderat Weiler-Simmerberg hat mit 14:2 Stimmen den Bauantrag der Firma AKS zur Errichtung einer Anlage zur Aufbereitung von Altholz am Standort Ellhofen genehmigt. Nachdem auch die Gemeinde Röthenbach bereits zugestimmt hatte, steht der Verwirklichung des Vorhabens eigentlich nichts mehr im Wege.
Vertreter des Unternehmens, des Landratsamtes und besorgte Naturschützer, die ein Schreiben an den Gemeinderat aufgesetzt hatten (wir berichteten), hatten sich zur gestrigen Sondersitzung des Gemeinderates in den Räumen der Firma AKS eingefunden. Alle Parteien kamen dabei zu Wort - und so konnten einige Fragen geklärt, Missverständnisse bereinigt und erhitzte Gemüter etwas beruhigt werden.
Bereits seit gut zehn Jahren transportiert die Firma AKS Altholz von den Wertstoffhöfen der Region in die Aufbereitungsanlage nach Betzigau (Oberallgäu). Da der lange Transport allerdings nicht mehr rentabel ist, soll nun in Ellhofen eine solche Anlage für 6000 Tonnen Holz pro Jahr entstehen - davon 5000 Tonnen der Kategorie IV, die als "gefährlich" eingestuft wird, wobei auch Container bereits zur Kategorie IV zählen, wenn sich zwei oder drei solcher Hölzer darin befinden.
Innerhalb dieser Kategorie müsse man zudem auch zwischen Gut und Böse unterscheiden, betonte Günter Gögler von der Geiger Unternehmensgruppe, zu der die AKS gehören. "Gute" Hölzer sind zum Beispiel Alltagsgegenstände wie Fensterrahmen oder Terrassen. Da sie allerdings oft mit Holzschutzmittel bearbeitet sind, fallen sie in Kategorie IV, obwohl sie eigentlich harmlos sind. "Böse" seien hingegen beispielsweise Jägerzäune, mit Teeröl aufbereitete Bahnschwellen oder quecksilberhaltige Hopfenstangen. Dieses gefährliche Altholz wird aussortiert und kommt gleich in einen geschlossenen Container. Dessen Anteil soll verschwindend gering sein. "Wir rechnen mit zehn Tonnen pro Jahr", sagt Gögler.
Der Rest, also alle nicht gefährlichen Hölzer der Kategorie bis III sowie "gute" Hölzer der Kategorie IV, wird mit einer mobilen Schredderanlage mit 25 bis 40 Umdrehungen pro Minute grob gestückelt, wobei Wasserdüsen Staubentwicklung verhindern sollen. Das geschredderte Material kommt dann zur Verbrennung zum ZAK nach Kempten. Also alles wie bisher auch - nur mit dem Unterschied, dass das Altholz nicht in Betzigau, sondern in Ellhofen zerkleinert und somit effektiver transportiert werden kann.
Rudolf Fritze vom Landratsamt Lindau bestätigte, das immissionsschutzrechtlich keine Gefahr entstehe - weder durch Lärm, noch durch Staub. Auch bestehe kein Risiko, dass giftige Stoffe durch Regen ausgewaschen werden. "Ein Holzschutzmittel soll nicht die Umwelt vergiften, sondern das Holz schützen", meinte er.
Die Lagerung auf der 3900 m² großen, asphaltierten und teils überdachten Fläche, die durch eine drei Meter hohe Mauer eingerahmt wird, sei unbedenklich.
Einige Gemeinderäte äußerten Bedenken, dass der Schwerlastverkehr durch Ellhofen zunehmen könnte. Täglich sollen etwa zehn Lkw mit Altholz das AKS-Gelände ansteuern. Gögler schloss eine zusätzliche Belastung für den ohnehin schon stark frequentierten Ortsteil ausdrücklich aus. Einzig die Lieferung vom Wertstoffhof Stiefenhofen führe durch Ellhofen - etwa 23,5 Tonnen pro Jahr. Der Hauptverkehr (z.B. 960 Tonnen Holz aus Lindenberg) wird über Röthenbach angeliefert, das dem Bauvorhaben schon zugestimmt hat.