Fuchstal/Unterdießen (hoe). - Die Gemeinde Fuchstal unterstützt die Absicht einiger Bürger, mit Hilfe von Photovoltaikanlagen umweltfreundlichen Solarstrom zu erzeugen. Da die Bürger selbst über keine geeigneten Dächer verfügen, stellt ihnen die Gemeinde die Flächen auf vier öffentlichen Gebäuden für 30 Jahre kostenlos zur Verfügung. Dies beschlossen die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung. Initiiert hatte das Projekt Gerald Duda-Seelos, der Betreiber einer Fachfirma aus Unterdießen, der bereits im März dafür im Fuchstaler Gemeinderat geworben hatte. Nach einem Aufruf im Mitteilungsblatt fanden sich sechs Interessenten aus Fuchstal und Unterdießen, die in die Solarstromerzeugung investieren wollen. Grundlage der Debatte bildete ein von der Gemeinde Dießen verwendeter Gestattungsvertrag. Er sieht die kostenlose Überlassung der Dachflächen für 30 Jahre vor.
'Selbst keinen konkreten Nutzen' Dass sich die Gemeinde damit einseitig binde, ohne selbst einen konkreten Nutzen zu haben, störte einige Räte. Man müsse den Vorteil für die Umwelt sehen, entgegnete Bürgermeister Erwin Karg und verwies auf die Praxis des Landkreises und anderer Kommunen, die ebenfalls ihre Dächer zur Verfügung stellen. Auch würden die Betreiber nicht aus Profitgründen, sondern aus Idealismus derartige Anlagen errichten, meinte Karg. Gegen eine Vergabe des Daches der Ascher Grundschule sprach sich vor allem Johann Rock aus. Es sei nicht absehbar, was in den nächsten 30 Jahren mit diesem Gebäude passiert, warnte er. Der Vorschlag von Josef Weber, deshalb in den Gestattungsvertrag die Klausel aufzunehmen, dass bei Verkauf, Abriss oder Umbau eines Gebäudes der Besitzer die Photovoltaikanlage auf eigene Kosten auf eine bereitgestellte Ersatzfläche ummontieren muss, fand mit drei zu 14 Stimmen jedoch keine Mehrheit.
Keine erhöhten Kosten Sichergestellt werden muss, so beschlossen die Räte hingegen einstimmig, dass nach Ablauf des Vertrages die Anlage vom Betreiber entfernt wird und dass der Gemeinde keine erhöhten Versicherungskosten entstehen. Nachdem vor allem die Standorte für Diskussionsstoff gesorgt hatten, wurde auf Vorschlag von Erwin Karg einzeln über die Dächer abgestimmt. Ausnahmslos stimmte man der Vergabe der Flächen auf der Hauptschule und dem Feuerwehrhaus in Leeder zu. Die Nutzung des Feuerwehrhauses in Asch billigten 15 der 17 Räte. Knapp verlief hingegen die Abstimmung über den Standort Grundschule Asch, mit zehn zu sieben Stimmen gab der Gemeinderat aber auch für die Vergabe dieses Daches sein Einverständnis.