Als die Brandbekämpfer am Übungsort ankamen, drang schon dichter Rauch aus der Tiefgarage, die unterhalb des Eissportzentrums liegt. Kurz darauf erfuhren die Einsatzkräfte, dass im Technikraum Ammoniak austrat - und dort mehrere Arbeiter vermisst wurden. Doch das war noch nicht alles: Im obersten Stockwerk brannte ein Mülleimer. Die Einsatzkräfte mussten mit Hilfe einer Drehleiter mehrere Menschen aus dem Internat retten und den brennenden Mülleimer ablöschen. Am Boden machten sich die Kräfte gleichzeitig bereit, die vermissten Arbeiter aus dem Technikraum zu bergen und die verrauchte Tiefgarage zu erkunden.
Feuerwehren aus Sonthofen und Rettenberg rücken an
Weil bei einem Ammoniakaustritt ein Großaufgebot an Einsatzkräften und eine Dekontaminationsschleuse benötigt wird, wurden auch die Feuerwehren Sonthofen und Rettenberg alarmiert. Während die Brandbekämpfer zum Einsatzort fuhren, ging der erste Angriffstrupp unter schwerem Atemschutz in die Tiefgarage. Dort angekommen, entdeckten die ehrenamtlichen Helfer ein brennendes E-Auto, das in einen Anhänger mit Fässer gefahren war. Die Einsatzkräfte mussten hier einen Menschen retten und die Garage anschließend lüften.

Roter Rauch simuliert Brand
Um die Übung so realistisch wie möglich zu gestalten, simulierte roter Übungsrauch den Brand. Die Einsatzkräfte löschten das Elektrofahrzeug in der Garage, kühlten es herunter und brachten es dann aus der Tiefgarage. „Wenn ein Elektrofahrzeug in einer Tiefgarage brennt, haben wir hier gleich mal 800 bis 1.000 Grad Celsius. Dann platzt der Beton von der Tiefgaragendecke ab und legt die Leitungen mit Ammoniak frei. Das ist brandgefährlich“, erklärte Kommandant Peter Vogler. Währenddessen ging die Übung draußen weiter.
Spezielle Schutzanzüge
Nachdem die Brandbekämpfer die Vermissten im Technikraum aufgespürt hatten, zogen Einsatzkräfte der Feuerwehren Oberstdorf und Sonthofen spezielle Schutzanzüge an, um sie zu retten. Draußen angekommen, mussten die Verletzten und auch die Einsatzkräfte dekontaminiert werden. Dafür baute die Feuerwehr Rettenberg eine Dekontaminationsstelle auf, die die Brandbekämpfer durchlaufen mussten.
„Die Übung war ein voller Erfolg. Wir haben gesehen, woran wir noch arbeiten müssen, damit alles reibungslos abläuft", zog Kommandant Peter Vogler ein Fazit.