Die Spannung ist zum Greifen nah: Die Streicher beschreiben das Ende der Nacht und mit den Bläsern geht die Sonne auf. Richard Strauss "Eine Alpensinfonie" (op. 64) wurde in der Klassik-Box in in der Fassung der Stuttgarter Philharmoniker unter der Leitung von Gabriel Feltz zu einem fesselnden Klangerlebnis.
Die letzte sinfonische Tondichtung von Richard Strauss ist ein kolossales musikalisches Gemälde, das eine ereignisreiche Wanderung in den Bergen beschreibt. Kolossal ist auch die geforderte Orchesterbesetzung. 137 Musiker gab Strauss in der Partitur vor; die Stuttgarter Philharmoniker beschränken sich auf knapp 100 (darunter ist auch der Altusrieder Trompeter Matthias Haslach).
Zunächst gibt es aber - quasi zum Warmspielen - in kleinerer Orchesterbesetzung Franz Liszts knapp 20-minütige Bergsinfonie (op. 95), die freilich in ihrer Tiefe nicht an das Strauss-Werk heranreicht.
Transparentes Klangbild
Hier bei Strauss, unter der stets wachen und energischen Führung ihres Chefdirigenten, laufen die Stuttgarter zu blendender Form auf und bieten großes Kino für die Ohren. Feltz präsentiert mit seinen Philharmonikern jede der insgesamt 22 Szenen in einem ungemein transparenten, kristallinen und frischen Klangbild.

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So schält er aus der vermeintlich einfach strukturierten, jedoch bilderreichen, rund 52-minütigen "Alpensinfonie" Details pointiert und genussvoll heraus. Ob nun die Stimmung leise-romantisch ist, fröhlich-unbeschwert oder gefahrvoll - die Stuttgarter meistern stilsicher jede der 22 Stationen.
Da sorgen hoch droben auf der Tribüne postierte Hörner im Dialog mit dem Orchester für einen Surround-Effekt. Da geben perlende Harfen- und Violin-Glissandi die Richtung vor (Am Wasserfall), erklingen Kuhglocken (Auf der Alm) und Posaunen und Oboen verkünden vom Bergsteigerglück (Auf dem Gipfel). Und nach "Gewitter und Sturm" mit lauten Blech und Schlagwerk) beruhigen sanfte Orgelklänge. Und dann ist wieder Nacht - und es folgen von den nur rund 550 Besuchern donnernder Applaus und Bravorufe. Zu Recht.