Schule für Feldjäger und Stabsdienst unter neuen Chefs Sonthofen (uw). Großer Wechsel auf der Sonthofer Burg: Die Schule für Feldjäger und Stabsdienst in der Generaloberst-Beck-Kaserne hat einen neuen Kommandeur: Oberst Detlef-Holger Müller. Vorgänger Oberst Götz-Dieter Helms wurde bei einem feierlichen Appell und zum Abschluss mit einem dreifachen Horrido - joho in den Ruhestand verabschiedet. Geändert hat sich auch die übergeordnete Kommandostruktur: Bisher dem Heer zugeordnet, untersteht die Feldjägerschule ab Dienstag der neuen Streitkräftebasis. Für den bisherigen Ober-Chef, Brigadegeneral Ulrich Keppler, hat die Bundeswehr eine zweifache Herausforderung: Während 10000 deutsche Soldaten im Ausland zur Friedenssicherung eingesetzt seien, laufe daheim eine alle Bereiche umfassende Bundeswehr-Reform als Reparatur am laufenden Motor und bei unzureichender Finanzdecke. Unter Helms sei es neben dem Schulbetrieb auch um Konsequenzen aus der geplanten Schulverlegung nach Hannover und die konzeptionelle Weiterentwicklung gegangen. Die neue Bataillonsstruktur der Feldjäger wurde demnach maßgeblich in Sonthofen entworfen und gestaltet. In seiner Laudatio erinnerte Keppler an Helms Einsatz auf der GOB-Kaserne und wichtige Stationen der militärischen Laufbahn. Der scheidende Oberst habe sich durch weitsichtiges Denken, energisches Handeln, imponierende Planungsgabe und preußische Pflichterfüllung ausgezeichnet. Nachfolger Müller habe für die Aufgabe nicht zuletzt dank der Einsätze im Ausland alle Voraussetzungen. Weiter verwies Keppler auf die erfolgreiche Geschichte der 1956 gegründeten Feldjägerschule. Die 50-Jahr-Feier anno 2006 sei dann guter Grund, auf die Leistungen zurückzublicken.
Eine große Rolle hätten Lage und Einbindung in zivile Strukturen gespielt. Keppler: Sonthofen, das Allgäu und seine Menschen waren immer ein dicker Pluspunkt. Auch für die Schule beginnt mit dem Wechsel zur Streitkräftebasis ein neues Kapitel. Die Burg untersteht künftig Generalmajor Dieter Henninger, Chef des Streitkräfteamts. Der frühere Kommandeur der 1. Gebirgsdivision freute sich, wieder ein Standbein im Süden zu haben. Landrat Gebhard Kaiser will sich weiter für den Verbleib der Schule vor Ort stark machen. Für Buhl würde es zum Attraktivitätsprogramm der Bundeswehr gehören, den Sonthofen als Standort zu halten. Weitere Grußworte sprachen Oberst Dr. Hans-Jürgen Kalder und Oberst Heinrich Erdmann. Loyale Mitarbeit Helms selbst erinnerte an Höhepunkte und wichtige Geschehnisse in seiner Dienstzeit. Er verlasse nach fast 40 Jahren eine völlig veränderte Bundeswehr mitneuem Einsatzspektrum. Die geplante Schulverlegung nannte Helms eine große Herausforderung. Man habe trotz gewichtiger Argumente für einen Verbleib vor Ort loyal an den Vorbereitungen mitgearbeitet.