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Großer Wechsel bei der Kommunalwahl

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Großer Wechsel bei der Kommunalwahl

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    Parteien suchen derzeit Kandidaten für den Kreistag Ostallgäu (vit). Bei der Kommunalwahl 2002 wird sich der Generationswechsel in der Kommunalpolitik fortsetzen. Exemplarisch zeigt sich dies im 60-köpfigen Kreistag: So hört beispielsweise die Hälfte der zehn SPD-Kreisräte auf. Auch in den anderen Fraktionen ist ein großer Wechsel zu erwarten. Doch neue Leute für die Arbeit im Gemeinderat oder Kreistag zu begeistern, ist nicht einfach: "Die Kandidaten stehen nicht Schlange", weiß SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Paul Wengert nicht nur aus den eigenen Reihen.

    Wenn es nach dem Wunsch von CSU-Fraktionschef Helmut Schreck geht, wird Landratskandidat Dr. Markus Schick auch Spitzenkandidat auf der Kreistagsliste sein. Doch eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Ein weiterer prominenter Name auf der Liste soll Dr. Irene Epple-Waigel sein, die ehemalige Ski-Rennläuferin aus Seeg und Frau von Ex-Finanzminister Dr. Theo Waigel. Ansonsten, so Schreck, laufen noch viele Gespräche. Denn wie viele der 31 CSU-Kreisräte aufhören, stehe noch nicht endgültig fest. Die Liste soll dann von der Kreisvertreterversammlung Anfang Oktober aufgestellt werden."Wahrscheinlich wird es keinen Wechsel in unserer Fraktion geben", ist Josef Rid, Kreisvorsitzender der Freien Wähler, zuversichtlich. Die Wählerorganisation stellt mit zehn Kreisräten derzeit ein Sechstel der Mandatsträger und hofft, den Stimmenanteil auszubauen. Auf der Kandidatenliste sollen sich laut Rid die Namen vieler Bürgermeister und Mandatsträger in den Gemeinden finden. Aufschwung erhofft sich Rid ferner dadurch, dass die Freien Wähler diesmal mit Johann Fleschhut einen eigenen Landratskandidaten ins Rennen schicken. Fleschhut, Bürgermeister in Grönenbach, werde aber nicht auf der FW-Kreistagsliste im Ostallgäu antreten. Auf viele zugkräftige Namen muss die SPD bei der Aufstellung der neuen Kreistagsliste verzichten. Hier läuft der Wechsel aber bereits einige Monate früher an: Füssens bisheriger Bürgermeister Wengert hat seinen Wohnsitz vor kurzem offiziell nach Augsburg verlegt, wo er im Frühjahr die Oberbürgermeister-Wahl gewinnen will. Daher erlischt sein Kreistagsmandat. Seine Nachfolgerin soll Helga Manthey aus Füssen werden. Bei der Wahl wird dann auch noch Markt-oberdorfs Bürgermeister Wolfgang Weinmüller als zweiter prominenter Sozialdemokrat im Kreisausschuss auf der Liste fehlen. Denn Weinmüller zieht sich aus seinen politischen Wahlämtern zurück. Zudem, so Wengert, seien Erhard Bittner, Jutta Jandl (beide Markt-oberdorf) und Rudolf Minks (Pfronten) nicht mehr zu einer Kandidatur bereit. Wengert bedauert dies, sieht aber auch die Chance, durch neue Gesichter Auftrieb zu erhalten. SPD stellt Landratskandidat vor Spitzenkandidat auf der Kreistagsliste der SPD soll der Landratskandidat der Genossen sein. Doch wer hier ins Rennen geht, zu dieser Frage hält sich Wengert weiterhin bedeckt. Der Landratskandidat werde erst am 17. September öffentlich präsentiert. Darauf habe man sich in der Parteiführung verständigt. Um die derzeit sechs Mandatsträger herum werde man eine Liste bauen, "in der gute neue Leute eine Chance erhalten", erklärt Hubert Endhardt, Fraktionssprecher der Grünen. Die Liste, die im November beschlossen werde, sei auch für Nichtmitglieder offen, die Politik im Sinne der Grünen machen wollen. Mindestens verdoppeln will die Bayernpartei ihre Mandate. Derzeit vertreten nur Dr. Hermann Seiderer und Eduard Wagner die Bayernpartei auf Kreisebene. Seiderer hält diese Hoffnung auf Zuwachs für begründet, weil bis zur Wahl ein vierter Ortsverband der BP im Kreis entsteht. Auf mehr Mandate setzt auch die FDP, die derzeit nur einen Kreisrat stellt. Nach der Wahl, so das Ziel von Kreisvorsitzendem Peter Feldbrügge, sollen es mindestens fünf Prozent der 60 Kreisräte sein.

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