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"Großer Verlust"

Abschied

"Großer Verlust"

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    Pfarrer Otto Lutz ist in dieser Woche nach Weißenhorn umgezogen. "Mit großer Wehmut", wie er betont. Der katholische Geistliche leitete 23 Jahre lang die Pfarrei St. Josef und baute anschließend die katholische Klinikseelsorge in Memmingen auf. "In die Pfarrei, in das Klinikum und in die Stadt habe ich mein Herzblut hineingegeben. In Memmingen bin ich daheim", erzählt der 83-Jährige.

    Als Pfarrer Lutz nach einigen Jahren in Günzburg vor zwei Jahren nach Memmingen zurückkam, wollte er hier seinen Alterssitz aufbauen. In einer neuen Wohnanlage kaufte er ein seniorengerechtes Appartement, das sich aber als zu hellhörig erwies. "Der Lärmpegel war einfach zu groß für mich." Zur Überbrückung sei er innerhalb der Stadt umgezogen und habe schließlich in seiner Heimatstadt Weißenhorn eine geeignete Wohnung gefunden.

    In seiner aktiven Zeit als Stadtpfarrer gestaltete Lutz die Josefskirche nach den Richtlinien des Zweiten Vatikanischen Konzils um. Er rückte die Altarinsel nahe an die Gläubigen heran. Und er hatte die Idee für den Pilgerweg im Mittelgang der Kirche, der von der Geburt am Eingang über das Kreuz zum wiederkehrenden Christus in der Apsis führt. Auch die Kapelle im Klinikum hat Lutz im Gespräch mit Künstlern entworfen.

    "Die Kapelle ist ein Kleinod, daran hängt mein Herz in besonderer Weise", sagt der Geistliche.

    Auch in der Stadtpolitik war Lutz ein wachsamer Beobachter der Entwicklungen. "Pfarrer Lutz hat zum Beispiel die Anregung dazu gegeben, dass die Elsbethenschule neben die Bismarckschule und St. Josef kommen könnte. Das war ein sehr guter Vorschlag, und letztlich die Grundvoraussetzung dafür, dass wir jetzt den Schrannenplatz so gestalten konnten", erinnert sich Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger. "Ich habe ihn immer sehr geschätzt als engagierten Förderer und Unterstützer der Stadt Memmingen."

    Auch Dekan Siegbert G. Schindele bedauert seinen Umzug nach Weißenhorn. In der Pfarrei St. Josef übernahm Lutz in den vergangenen beiden Jahren fest die Gottesdienste sonntags um 8 Uhr und mittwochs um 8.30 Uhr. "Dass er mir die beiden Gottesdienste abnahm, war eine große Erleichterung für mich", bekräftigte der Dekan. "Er war einer der zuverlässigsten Mitarbeiter, die ich je hatte. Schade, dass wir nicht in der Lage waren, eine geeignete Wohnung für ihn zu finden. Sein Umzug ist ein großer Verlust für die Pfarrei und für Memmingen."

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