Stötten (sem). Fünfmal nahm Wolfgang Leonhard an den Weltmeisterschaften im Winter-Triathlon teil, fünfmal wurde er Weltmeister. Der TSV Stötten, die Gemeinde und Wegbegleiter bereiteten ihm nun im TSV-Vereinsheim einen Empfang. Dabei bezeichnete Bürgermeister Joachim Ernst den Sportler als Aushängeschild der Gemeinde und Vorbild für die Jugend. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von einer Bläsergruppe der Musikkapelle Stötten.
Schon ein normaler Triathlon-Wettkampf verlange einem Sportler viel ab. Doch eine Winter-Triathlon fordere demgegenüber noch viel mehr, führte der Bürgermeister aus. Wolfgang Leonhard sei halt ein 'zähes Gewächs' von der Wildgasse, vom Auerberg. Dank gebühre aber auch der Familie, die - bedingt durch das notwendige Training - doch sehr zurückstehen müsse. Als Anerkennung dieser Leistung überreichte Ernst einen Gutschein der Sponsorfirma von Leonhard, Radsport Buhler in Marktoberdorf, so dass er selbst aussuchen kann, was er für seinen Sport benötigt.
Seine fünf Sportkameraden, die seit Jahren gemeinsam mit ihm trainieren, ihn auch bei den Wettkämpfen unterstützen, überreichten ihm gemeinsam mit TSV-Vorsitzendem Jürgen Osterried Profi-Inline-Skates. Dabei wies Ernst Höfler darauf hin, dass Wolfgang Leonhard nicht nur bei Weltmeisterschaften so erfolgreich war. Vielmehr habe er bei fünf Starts bei Europameisterschaften viermal Gold und einmal Bronze geholt, von sieben deutschen Meisterschaften sei er mit fünf Gold- und je einer Silber- und Bronzemedaille zurückgekehrt.
Höfler erinnerte an die Anfänge, die Leonhard mit ihm, mit Philipp Gnedel, Manfred Bockhart, Josef Eberle und Helmut Behr erlebt habe. Seit fast 25 Jahren sind sie seine Wettkampfbegleiter, Trainingskollegen, Wachser oder 'Pizzaessen-Geher'. Leonhards sportlichen Ursprünge liegen im Taekwondo (Braungurt) und im TSV Stötten als Bergläufer. Unter anderem auch als Organisator der einst beliebten Auerbergläufe, ehe er mit etwa 40 Jahren zum Wintertriathlon kam. Inzwischen startet er in der Altersklasse 50 - 54 Jahre. Allein für das Training wendet er pro Jahr bis zu 350 Stunden auf.
Turbulenz um Lizenz
Bisher trat Leonhard für den TSV Wildsteig bei den Meisterschaften an. Diesmal aber habe der Verein durch Wechsel in der Vorstandschaft vergessen ihn anzumelden, so dass er für die Weltmeisterschaft eigentlich keine Startlizenz hatte, berichtete Leonhard. In seiner Verzweiflung habe er sich an Harald Vogler vom TSV Obergünzburg gewandt, der ihm die notwendige Lizenz noch in kürzester Zeit verschafft habe. Vogler freute sich, dass der TSV Obergünzburg dadurch nun auch im Winter eine so erfolgreiche Bilanz vorweisen könne. Er hoffe, dass Leonhard auch weiter für den Verein startet.